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FAUST-FRAGMENTE

Autor/innen

Adelbert von Chamisso (Deutschland)
Gotthold Ephraim Lessing (Deutschland)

Vorlage

Dramen-Fragmente

Regie

Hans Conrad Fischer

Bearbeitung

Hans Conrad Fischer

Produktion

ORF (Neuproduktion)

Assistenz

Hilde Antensteiner

Schnitt

Erna Strnad

Ton

Karl Kraus

Mit

Helmut Janatsch (Berichterstatter)
Norbert Kappen (Sprecher)
Georg Schuchter (Faust)
Eva Zilcher (Guter Geist)
Ernst Meister (Satan und Böser Geist)

Die sieben Geister:
Otto Bolesch
Maria Menzl
Curth Anatol Tichy
Erika Strazicky
Carlo Böhm
Eva Heide Frick
Karl Schmid-Werter

Inhalt

Indem die Faust-Fragmente von Gotthold Ephraim Lessing und dem Romantiker Adelbert von Chamisso in einer Sendung vorgestellt werden, wird der Versuch unternommen zwei äußerste Pole der Faust-Interpretation miteinander zu vergleichen. Lessing versucht ein bürgerliches Trauerspiel im Sinne der Aufklärung zu schreiben, ohne Hexen, Pomp und falschem Zauber. Faust wird als tugendhafter Jüngling dargestellt, den erst sein durchaus legitimer Wunsch nach Erkenntnis zu jemandem macht, der verführbar ist. Am Ende steht nicht Verdammnis, sondern
Erlösung - ganz im Sinne Goethes: "Wer immer strebend sich bemüht, der wird erlöst." Während bei Lessing der Glaube an Vernunft im Mittelpunkt steht, trifft man im Faust Chamissos auf eine tiefer Skepsis entspringende Erkenntniskritik. Ein Glaube an irrationale chtonische Kräfte steht im Vordergrund. Faust ist der "Verfluchte", dessen Wissensdrang ihn in die Selbstzerstörung treibt. Am Ende steht folglich der Selbstmord.

Sendedaten

13. Februar 1982 (NP, 71:37 min )