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Mousseline

Autor/in

Louis Velle (Frankreich)

Regie

Hans Krendlesberger

Übersetzung

Erika Guttenthaler, Hans Krendlesberger

Produktion

ORF-OÖ (Neuproduktion)

Mit

Ingeborg Richter (Mousseline)
Hans-Peter Link (Diener Nicolas)
Isolde Stiegler (Baronin Nathalie)
Herbert Kucera (Heiratskandidat Valentin)
Greta Putz
Hans-Otto Ball
Franz Gary

Inhalt

Louis Velle setzt in diesem Werk sehr bewußt und sehr offen die große französische Komödientradition – Molière und Marivaux – fort. Er zitiert sogar ironisch eines seiner Vorbilder: Molières "Schule der Frauen". Die Figuren sind nicht seine Figuren, er läßt sie nur in modernem Gewand ein modernes Märchen spielen jedoch mit aller Freiheit und allem Witz, wie es solch einem Spiel mit dem Spiel entspricht. Mousseline ist ein Findelkind, das der reiche, vom Leben tief enttäuschte Pierre eines Tages, als der Krieg über Frankreich hinwegging, zufällig auflas und das er dann – nun weil es auch bei Molière schon so ist – von einem klugen Professor "in einem einsamen Häuschen, in einem verlassenen Tal irgendeines ausgestorbenen Winkel des entlegenen Styrien in Zentraleuropa, fern allen Lockungen der Welt" erziehen ließ. Nun ist Mousseline, mittlerweile achtzehn Jahre alt, das hübsche Köpfchen voller hoher, edler, aber auch ein wenig naiver Vorstellungen vom Leben im allgemeinen und von der Liebe im besonderen, nach Frankreich zurückgekehrt, und ist bereit, das Leben im allgemeinen und die Liebe im besonderen zu ergründen. Pierre hat auch diese Situation vorausgesehen. Ein armer Neffe soll nun in das Experiment eingeschaltet werden. Alles ist mit Güte und Klugheit auskalkuliert – gäbe es da nicht einen kleinen Trugschluß, der mit einem jungen Offizier, dem Mousseline einmal beim Wäschewaschen am Trog im idyllischen Styrien begegnete, zusammenhängt. Und außerdem ist auch Pierre schon lange nicht mehr an eine Frau gebunden, und Mousseline scheint ihn durchaus nicht zu übersehen, obwohl sie ihn nur zärtlich Onkel nennt. Eine kluge Baronin, ein Kammerkätzchen, ein guter Freund des Hauses, kommen hinzu. Tür und Tor sind also weit für Verwirrungen des Herzens, Erfahrungen und sehr viel übermütiges Komödiantentum geöffnet.

Sendedaten

2. August 1963 (NP, 79:39 min )