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KLAMMS KRIEG

Autor

Kai Hensel (Deutschland)

Vorlage

gleichnamiges Stück

Regie

Peter Groeger

Produktion

MDR , 2001 (Übernahme)

Mit

Klamm: Ernst Jacobi

Inhalt

Immer hatte Klamm, Deutschlehrer aus Leidenschaft, ein guter Lehrer sein wollen. Nichts sonst. Nur: ein guter Lehrer. Und jetzt? "Herr Klamm, hiermit erklären wir Ihnen den Krieg". So steht es in dem sonderbaren Brief, den Klamm - zu alt für einen Neuanfang, zu jung für die Frühpensionierung - von seiner Klasse bekommen hat.
Sascha, ein Mitschüler, hat sich umgebracht, nachdem er durchs Abitur gefallen ist. Ein Punkt fehlte, ein Punkt, den Klamm, finden seine Schüler, ihm hätte zubilligen können, ja zubilligen müssen. Jetzt jedenfalls geben sie ihm die Schuld und führen Krieg auf ihre Weise. Sie antworten auf keine Frage, reagieren einfach nicht mehr, schweigen, die ganze Unterrichtsstunde lang. Zeichnen Krakeleien in die Klausuren, geben leere Blätter ab.
Klamm, zum Monolog verurteilt, glaubt seinerseits mit Ignoranz zurückschlagen zu können und führt den Unterricht - Goethe, Faust, Gretchentragödie - fort, als wäre nichts geschehen. Doch wie lange kann sein angestrengter Hochmut das Schweigen ertragen? Aggression bricht auf wie eine alte Wunde, eine seit Jahren verdrängte Aggression gegen die Schüler, die Kollegen, sich selbst. Klamm verliert seine Form. Klamm fleht. Klamm stösst Verwünschungen aus. Klamm mit seinen pädagogischen Idealen, mit seinem erbitterten Gerechtigkeitssinn, mit seiner Opferbereitschaft, sitzt aufgelöst im Scherbenhaufen einer der Liebe zur Literatur und zur nachfolgenden Generation gewidmeten Existenz, die Pistole von Direktor Dr. Erkner in der Hand …

Sendedaten

14. Juni 2008 (Ü, 58:00 min )

Trailer

Klamms Krieg, 02:53