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Mord im Dom

Autor

Thomas Stearns Eliot (Großbritannien)

Regie

Helmut Schwarz

Produktion

ORF-W (Neuproduktion)

Inhalt

Der Vorwurf ist der historische Mord an dem Erzbischof Thomas Becket durch die Diener Heinrichs II., wie er durch C.F. Meyers Novelle "Der Heilige" vertraut sein dürfte. Eliots Werk, das in seiner Form und Geistigkeit heute ohne Beispiel auf dem europäischen Theater ist, ist ein Mysterium. Aus verschiedensten Bewußtseinsschichten und Bewußtseinsinhalten geschöpft, aus archaischen und modernen Sprachelementen komponiert, in einfacher, logischer Handlung sich fassend und emporgehoben zu einer Exemplifikation der Nachfolge Christi. Der Weg des Heiligen wird sichtbar in seiner letzten Station, noch einmal anfällig den Versuchungen einfacher Vergangenheit und politschem Komplott. Anfällig vor allem der Einflüsterung des selbstischen Hochmuts bis zur Bescheidung in das Bewußtsein, daß Handeln Leiden sei und Leiden Handeln. Der Tod ist nicht mehr tragisch, seine Tragik ist aufgelöst in die innere Kontinuität der christlichen Lehre, in der der Tod eines Heiligen sich verklärt zu seiner dauernden Gegenwart (s. Kindlers Literaturlexikon).

Sendedaten

19. November 1965 (NP, ca. 90: min )