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Der große Vater

Autor/in

Erich Landgrebe (Österreich)

Regie

Werner Schneyder

Produktion

ORF-S (Neuproduktion)

Schnitt

Martha Deutsch

Ton

Josef Adelberger

Mit

Gustl Weishappel (Herr West)
Wolfram Besch (1. Sohn)
Horst Siede (2. Sohn)
Alexandra Riechert (1. Tochter)
Ingrid Hessedenz (2. Tochter)
Fritz Bischof (Amtsdiener)
Erhard Horst Brust (Techniker)
Jörg Hube (Reporter)

Inhalt

"Der alte West meines Spiels ist ein kleiner Beamter", sagt Erich Landgrebe, "der sein Leben nicht gemeistert hat, der immer etwas ,Großes' werden wollte und noch voller Zitate und Ideale steckt. Zu Hause stimmt nichts, Söhne und Töchter sind verzweifelt, der alte West kann sich mit ihnen nicht mehr verständigen: Aber bei einer Tonbandaufnahme in seinem Amt erlebt er seine verstärkte Stimme, sieht wieder eine Chance zur ,Größe' und diktiert bombastische Sprüche aufs Band. Damit will er den Kontakt zu seinen Kindern finden und für sein eigenes Versagen sich ein kulturelles Alibi schaffen. Die Kinder treiben Unfug mit den Bändern – für den Weihnachtsabend haben sie einen Bandsalat zusammengeklebt und darüber vergessen, daß der alte West – inzwischen durch seine Bandansprachen zum ,Großen Vater' geworden – vor kurzem gestorben ist. Es könnte scheinen, als triebe ich Spott – aber es handelt sich um Dinge, die mir ernst sind. Werner Schneyder hat mein Spiel in der skurrilen Art inszeniert, in der allein man heute noch ernsthaft sein kann."

Sendedaten

21. Jänner 1968 (NP, 57:27 min )