Hörspiel Suche

DAS HERRENHAUS (DAS HERRSCHAFTSHAUS)

Autor

Thomas Wolfe (Vereinigte Staaten von Amerika)

Regie

Ferry Bauer

Musik

Johannes Weissenbach

Bearbeitung

Ingeborg Bachmann

Produktion

ORF-OÖ (Neuproduktion)

Mit

Hans Krassnitzer (General Ramsey)
Lore Johannsen (Mrs. Ramsey)
Theo Frisch-Gerlach (Mr. Porter)
Peter Uwe Arndt (ralph Ramsey)
Manfred Scheibler (Todd)
Georg Matthes (Major Patton)
Arnfried Hanke (Ein Kadett)
Louis Ries (Eugene Ramsey)
Peter Uray (Bynum)
Marianne Mosa (Margaret)
Ernst Zeller (Erster Zimmermann)
Herbert Stefan (Zweiter Zimmermann)
Gerhard Knick (Stimme)

Inhalt

General Ramsay zieht 1861 mit seinen Söhnen in den Krieg gegen die Nordstaaten. Während er am die Gottgegebenheit der Sklaverei glaubt, zweifelt sein Sohn Eugene. Der zweite Sohn, Ralph, der auf der Miliotärakademie nur Floskeln gelernt zu haben scheint, fällt im Krieg. Die Niederlage der Südstaaten zerstört die alte Ordnung und vernichtet den Reichtum der Ramsays. Da taucht der Holzhändler Porter auf, ein ehemaliger Pächter. Er hat sich mit den Herren aus dem Norden arrangiert und ist ein Vertreter der neuen, fortschrittsgläubigen Gesellschaft. Ramsay verkauft das Haus an ihn, denn: "Es soll weitergehen, wenn es sein muß, unter gemeinen, unsagbaren Händen." Jahre später kehrt Ramsays Sohn Eugene zurück. Er muß sich als Taglöhner verdingen. Porter ist das alte Haus leid, Eugene hilft beim Abbruch mit. Doch dann kommt es zum Streit zwischen ihm und Porter. Am Ende reißt Eugene die Mittelsäule des Hauses ein und wird von den Trümmern begraben. Das einstürzende Haus wird zum Sinnbild für eine untergegangene Epoche.


(Die Bearbeitung von Ingeborg Bachmann wurde 1954 auch vom Bayerischen Rundfunk produziert. Regie: Friedrich-Carl Kobbe, Komposition: Johannes Weissenbach)


Ein weiterer, einmal verwendeter Pressetext:
Dieses Drama will aufzeigen, daß alles, was Menschenhände für die Ewigkeit gebaut zu haben glauben, eines Tages zu Staub zerfallen wird. Durchgespielt wird diese düstere Prognose im Rahmen einer Handlung, die Geschehnisse während des Bürgerkriegs der Südstaaten gegen die Nordstaaten in Amerika festhält. Wer heute oben ist, ist morgen unten, und umgekehrt. Eingeflochten ist eine Liebesgeschichte, die Shakespeare in seiner Hamlet-Ophelia-Story vorweggenommen hat. Tapferkeit, Mut und unerschütterliche persönliche Haltung allein hat Bestand, wenn es gilt, das Dasein zu meistern. Die Figuren, die gestaltet worden sind, bestechen durch ihr unverwechselbares und scharf umrissenes Profil. Das Hörspiel weist große Sprachliche Schönheiten auf, die Ingeborg Bachmann gutzuschreiben sind.

Sendedaten

26. April 1968 (NP, 74:10 min )