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Die Viadukte
Autorin
Marguerite Duras (Frankreich)
Regie
Ernst Wolfram Marboe
Bearbeitung
Wolfgang Mika
Produktion
ORF-NÖ (Neuproduktion)
Assistenz
Rikki Stollberg
Ton
Hans Bräuer
Mit
Alma Seidler (Claire)
Günter Haenel (Marcel)
Alfred Böhm (Alphonso)
Carlo Böhm (Bill)
Alfred Reiterer (Der Verliebte)
Isolde Rektenwald (Die Verliebte)
Ernst Meister (Sprecher)
Inhalt
"Im Jahre 1954", so berichtet der Sprecher, "fand man, verteilt so ziemlich über ganz Frankreich , auf verschiedenen Bahnhöfen in Güterwagen menschliche Körperteile." Vergleiche ergaben, daß sie alle zu dem gleichen Körper gehörten und daß die Züge, in denen sie gefunden worden waren, alle einen bestimmten Ort, den Viadukt Epinay-sur-Orge, passiert hatten. Dieser Hinweis genügte der Polizei. Die Mörder waren ein altes Rentnerehepaar, das friedlich und bisher untadelig in seinem Dorf gelebt hatte, das Opfer aber war ihre 27-jährige Nichte, eine Taubstumme. "Trotz gemeinsamer Anstrengungen des Gerichts und der Täter", berichtet der Sprecher weiter, "gelang es nicht, die Gründe dieses Verbrechens zu enträtseln." – Auch die Autorin hat nicht versucht, worum sich die anderen vergeblich bemüht haben, aber sie hat, die Untergründe menschlichen Tuns und menschlicher Sehnsüchte durchleuchtend, sich bemüht, diese so ganz und gar unbegreifliche Tat aus der menschlichen Existenz selbst verständlich zu machen. Es geht um den Menschen und um seine Fragwürdigkeit.
Sendedaten
6. Mai 1968 (NP, 79:43 min )