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Des Meeres und der Liebe Wellen

Autor

Franz Grillparzer (Österreich)

Produktion

RWR-S / SBGF (Neuproduktion)

Inhalt

Hero und Leander gehören zu den berühmten Liebespaaren, deren tragische Geschichte uns u.a. von Ovid überliefert wurde. Eine literarische Verwendung des griechischen Sagenmotivs findet sich bei Friedrich Schiller, der den Liebenden eine Ballade widmete, und bei Franz Grillparzer. In der Sage durchschwimmt Leander, weil ihm das Zusammensein mit Hero von deren Eltern verboten wurde, nächtlich den Hellespont, um zu seiner Geliebten nach Sestos zu gelangen. Als in einer stürmischen Nacht die Fackel, die ihm den Weg weisen soll, erlischt, ertrinkt er. Hero erblickt den zerschellten Leichnam am Ufer und stürzt sich von ihrem Turm herab, um mit ihm im Tod vereint zu sein.
Grillparzer gestaltet die Liebesgeschichte mit großem dramatischen und psychologischen Geschick. Das Stück beginnt mit dem Fest, das Hero zur Priesterin der Göttin Aphrodite weiht und sie in völligem Einverständnis mit ihrem künftigen Schicksal zeigt. "Ich kann nicht finden, daß Gesellschaft fördert; Was einem obliegt, muß man selber tun", sagt sie zu dem Priester, ihrem Oheim, der ihr das einsame Leben der Priesterin vor Augen hält. Doch dann erblickt sie, gerade als sie ihren Schwur geleistet hat, Leander. Und so konsequent wie sie die Einsameit gesucht hat, sucht sie nun die Nähe des Mannes, den sie liebt und dessen Tod sie schließlich selbst umbringt. (SDR-Programmheft)

Sendedaten

29. Juli 1948 (NP )