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DIE LUNTE GLIMMT

Autor/in

Louis MacNeice (Großbritannien)

Regie

Ernst Willner

Übersetzung

Hanns A. Hammelmann

Produktion

ORF-K (Neuproduktion)

Assistenz

Will Noll

Schnitt

Fritz Weinlich

Ton

Fritz Weinlich

Mit

Herbert Kucera (Roscoe)
Walther Nowotny (Arthur)
Eike Konold (Stewardess)
Georg Bucher (Prediger)
Herta Fauland (Vera)
Fritz Bittner (Paßbeamter)
Hanns Eybl (Jumbo)
Annemarie Schüler (Gena)
Walter Kohutek (Kultusminister)
Hans Herzog (Hilary)
Elisabeth Woska (Greta)
Bernhard Letitzky (Bosch)
Meinrad Nell (Kitch)
Friedrich Hofmeister (Pfunk)
Horst Eder (Kuluru)
Peter Uray (Schauspieler)
Thomas Ferkai (Sicherheitspolizist)
Gerti Jeuschenak (Stimme am Flugplatz)
Hans Hübner (Nervenarzt)

Inhalt

Der Fortschrittsglauben, der noch zwei Generationen vor uns die Zukunftsliteratur fast vollständig beherrschte, ist uns abhanden gekommen, seit wir mit der Politik eines Hitler und der eines Stalin konfrontiert worden sind. Es ist noch gar nicht so lange her, daß George Orwell in seinem Roman "1984" die Konsequenzen aus den politischen Tendenzen unserer Zeit zog. Das Ergebnis war schlechthin bedrückend, aber es wirkte auch wie ein Fanal: Lauft nicht blind ins Verderben! Jetzt ist es noch Zeit, die Weichen des politischen Lebens so zu stellen, daß die großen menschlichen Anliegen, die im 18. Jahrhundert scharf formuliert wurden – Freiheit, Gleichheit vor dem Gesetz, Schutz gegen Unterdrückung -, nicht in Vergessenheit geraten. – Louis McNeice verfolgt in seinem Spiel eine ähnliche Tendenz wie Orwell. Er zeichnet einen imaginären Staat, in dem die Begriffe verbrecherisch verfälscht zu bloßen Worthülsen und Kulissen degradiert worden sind. Unfreiheit wird zur Freiheit erklärt, Freiheit aber, behauptet man, sei Unfreiheit. Es gibt erniedrigte "Unberührbare", Wahlen werden raffiniert gewissenlos manipuliert u.a.m. – Wieder erklingt der Ruf, der nicht verstummen darf: Aller technischer und wissenschaftlicher Fortschritt wird sinnlos, wenn die politische Entwicklung nicht mit Argusaugen überwacht wird.

Sendedaten

15. November 1968 (NP, 72:00 min )