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FAHRENHEIT 451

Autor

Ray Bradbury (Vereinigte Staaten von Amerika)

Regie

Hans Krendlesberger

Bearbeitung

H.S. Helmar

Produktion

ORF-B (Neuproduktion)

Assistenz

Ernestine Motovillo

Mit

Sprecher – Paul Hoffmann
Vorleser – Ernst Meister
Guy Montag – Klausjürgen Wussow
Mildret Montag – Lore Müller
Clarrise – Susanne Schönwiese
Sanitäter – Peter Göller
Eine Frau – Hilde Malzer
Hauptmann Pity – Frank Hoffmann
Professor Faber – Günter Haenel
Frau Felbs – Eva Heide Frick
Frau Bauls – Elisabeth Rawitz
Granger – Egon Jordan
Ansager – Mario Kranz
Otto Jircik (An-und Absage)

Inhalt

Fahrenheit 451 entspricht 232 Grad Celsius, jenem Hitzegrad, bei dem Bücherpapier Feuer fängt und verbrennt.
In einem Land, wo die Feuerwehr nicht mit Wasser, sondern mit Kerosinspritzen ausgerüstet ist, löscht sie keine Brände, sie legt welche, um Bücher zu vernichten. Denn solange noch irgendwo ein Mensch lebt, der sich in die Ideen von Voltaire, Dante oder Lessing versenkt, ist das fade Glück der Gedankenlosigkeit gefährdet.
Auch Feuerwehrmann Montag hat viele Jahre mitgeholfen, aufgespürte Buchbesitzer zusammen mit ihren Schätzen auszulöschen. Als er eines Tages Clarisse begegnet, erscheint ihm diese Arbeit plötzlich fragwürdig, und der einst getreue Feuerwehrmann wird selbst zu einer Bedrohung für die Verfechter einer totalitären Unterhaltungs-Welt.
Mit "Fahrenheit 451" hält Ray Bradbury der Gegenwart ein Zerrbild vor. Er zeigt die Gefahren, die dem Menschen aus dem heutigen Stand von Zivilisation und Technisierung drohen. In der Utopie Bradburys wird der Mensch vollends überwältigt. In der Wohnung ist die betäubende Geräuschkulisse des Rundfunks allgegenwärtig, Fernsehwände umgeben die Bewohner mit ablenkender Gesellschaft und absorbierendem Geplauder. Werbesprüche hämmern die letzten Ansätze zu eigenen Gedanken aus dem Gehirn. Die Gedankenlosigkeit garantiert den Menschen ihr fades Glück. Darum dürfen sie nicht zur Besinnung kommen, nicht die Ruhe finden, die ihnen Gelegenheit zum Denken gibt. Vor allem aber müssen sie vor Büchern bewahrt bleiben, die vom Denken zeugen.

(Gesendet in der Reihe "Die Zukunft von gestern")

Sendedaten

24. April 1969 (NP, 59:00 min )