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RAMEAUS NEFFE

Autor

Denis Diderot (Frankreich)

Regie

Ferry Bauer

Bearbeitung

Tankred Dorst

Produktion

ORF-OÖ (Neuproduktion)

Mit

Karl Heinz Köhn
Romuald Pekny

Inhalt

Denis Diderot (1713 – 1784) war einer der markantesten Köpfe der Aufklärung. Von den Eltern zum Priester bestimmt, von Jesuiten erzogen, bestritt er seinen Lebensunterhalt zunächst mühsam vom Ertrag seiner literarischen Arbeiten. Für die materialistischen Ideen, die er darin ausdrückte, kam er mehrere Monate ins Gefängnis. Allmählich entwickelte er sich zum führenden Theoretiker der Aufklärung. Er übersetzte Chambers Enzyklopädie und erweiterte sie zu einem Kompendium des gesamten Wissens seiner Zeit. Daneben verfaßte er Dramen sowie philosophische und kunstkritische Schriften, viele davon in Dialogform. Das berühmteste seiner erzählenden Werke ist der Dialog "Rameaus Neffe", der nach mehr als zwölfjähriger Arbeit entstand und zuerst durch die Übersetzung Goethes 1805 bekanntwurde. Der Neffe des Musikers Rameau ist der Repräsentant der Pariser Bohème des 18. Jahrhunderts. Sein faszinierendes Porträt geht aber über den historischen Rameau weit hinaus. Er wird nicht nur zum gleichwertigen Partner, sondern zum eigentlichen Motor eines philosophisch anspruchsvollen Dialogs, mit dem Diderot kühne Wahrheiten und gewagte Paradoxa unter die Leute bringen wollte.

Sendedaten

7. Mai 1971 (NP, 74:20 min )