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WUCHERUNGEN

Autor

Georges Perec (Frankreich)

Regie

Wolfgang Schenck

Übersetzung

Eugen Helmlé

Produktion

SR / WDR (Übernahme)

Mit

Gustl Halenke, Lola Müthel, Friedrich von Bülow, Michael Degen, Paul Albert Krumm, Robert Seibert, Wolfgang Wahl

Inhalt

Das Thema dieses Stücks gibt der Autor im Untertitel selbst. "Wie die physischen, psychischen, klimatischen, ökonomischen und sonstigen Bedingungen beschaffen sein müssen, damit Sie die größtmöglichen Chancen haben, Ihren Abteilungsleiter um eine Aufbesserung Ihres Gehalts bitten zu können."
Das zweite Stück des Franzosen Perec überträgt ähnlich wie "Die Maschine" neue wissenschaftlich-mathematische Methoden auf die Literatur. "Die Maschine" hat die Arbeitsweise eines Computers an einem literarischen Text simuliert.
Den "Wucherungen" liegt ein Organigramm zugrunde, das in der "Werkstatt für potentielle Literatur" in Paris mit Raymond Queneau zusammen erarbeitet worden ist. Bei dieser Methode, die bei Lernprogrammen häufig angewandt wird, ist immer eine Alternativentscheidung zwischen Ja und Nein erforderlich. Alle Variationen dieses "Es gibt immer zwei Möglichkeiten-Spiels" werden am Fall einer Gehaltserhöhung demonstriert.
Den Witz dieses Stücks sieht ein Kritiker der "Süddeutschen Zeitung" darin, daß "hier die Kafka-Situation 'Vor dem Gesetz' heruntergeholt wird auf das Alltagsniveau eines Großbetriebs, zum andern beruht er schlicht auf der bekannt komischen Wirkung von Rundlauf-Liedern, die nach allen möglichen Durchbruchsversuchen stets an der Ausgangsbarriere landen ('Ein Loch ist im Eimer'). Die Banalität des Wunsches (Gehaltserhöhung) wird mit den horrenden, aber noch ungleich banaleren Schwierigkeiten, diesen Wunsch überhaupt vortragen zu können, konfrontiert - und so entsteht Aberwitz. Karl Valentins 'Buchbinder Wanninger' - als Thesen-Antithesen-Stück. Es ist eine grandiose Revue über den Schwachsinn, eine scheinbare Nichtigkeit durchzusetzen."
(Prod.Jahr: 1968)

Sendedaten

12. Mai 1971 (Ü )