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INHALTSANGABE DER LANGEWEILE

Autor

Peter Bichsel (Schweiz)

Regie

Walter Matthias Diggelmann

Produktion

DRS / ORF-V (Neuproduktion)

Ton

Hubert Bolter

Mit

Rosmarie Heisler
Franziskus Abgottspon
Rudolf Holschuh
Kurt Sternik
Jean-Jacques Oehme

Inhalt

"Einer sitzt da und denkt und redet vor sich hin, was ihm so durch den Kopf geht. Er bemerkt, daß alles, was er erinnert, durch diese Erinnerung gleich zum Erlebnis aufgewertet wird, auch wenn's in Wirklichkeit nur Banalitäten waren: Jugendfreunde, Motorradmarken, historische Zahlen aus dem Unterricht, die getränkt sind mit der Zeit, in der sie der Erinnernde erfuhr." ("Süddeutsche Zeitung", 15. März 1974)
Peter Bichsels bisher einziges Hörspiel stimmt melancholisch und heiter zugleich. Es geht in diesem Erinnerungsspiel nicht um die Wiederbelebung interessanter Ereignisse; vielmehr wird der Vorgang des Erinnerns selbst zum Erlebnis. Erinnerungen sind für Bichsel keine Faktenkataloge, aus denen sich ohne weiteres zitieren läßt. Trotzdem stellt die Erinnerung für jeden, der sich ihr überläßt, einen unerschöpflichen Vorrat an immer neuen Erfahrungen bereit. (DRS-Programmheft)

Alternativ:
Dieses Spiel für Stimmen ist im Grunde der Monolog einer einzigen Stimme, und alle anderen Stimmen sind nur Projektionen dieser einen Stimme. Das Thema des Hörtextes ist die Erinnerung, aber nicht die Erinnerung an etwas Besonderes, sondern die beliebige Erinnerung, an Banales, an Sinnloses, an alles das, was die Leere der Langeweile füllen mag. "Denn weil es Erlebnisse sein sollten, die wir im Gedächtnis zu speichern hätten, wird - wenn Erlebnisse fehlen - alles, was noch gespeichert ist, zum Erlebnis", heißt es im Hörspiel. (WDR-Programmheft)

Sendedaten

24. Jänner 1974 (NP, 37:45 min )