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NORA ODER EIN PUPPENHEIM

Autor

Henrik Ibsen (Norwegen)

Regie

Klaus Gmeiner

Bearbeitung

Klaus Gmeiner

Übersetzung

Synne Skouen, Wilhelm Zobl

Produktion

ORF-S (Neuproduktion)

Mit

Michael Degen (Advokat Torvald Helmer)
Christine Ostermayer (Nora, seine Frau)
Wolfgang Weiser (Dr. Rank)
Ursula Wondrak (Frau Christine Linde)
Walter Riss (Rechtsanwalt Krogstad)
Bigi Fischer (Helene, Dienstmädchen bei Helmers)

Inhalt

Die kapriziöse Nora fühlt sich als Puppenfrau in einem Puppenheim - in einer Ehe, die lediglich gesellschaftlichen Konventionen und Normen gehorcht. Sie verläßt Mann und Kinder, um sich und ihrem Mann Gelegenheit zu geben, die Fähigkeit zu einem wirklichen Zusammenleben zu erwerben.


Alternativ:
Endlich ist Helmer doch Bankdirektor geworden. Leicht war die Karriere nicht, aber seine Frau Nora hat ihn unterstützt. So hat sie, als eine Erkrankung des Gatten einen langen Erholungsurlaub nötig machte, für den kein Geld vorhanden war, die finanziellen Mittel dazu beschafft, und zwar bei Krogstad, einem Bankangestellten, der sich durch Wechselfälschungen die Karriere vermasselt hat. Dazu musste sie einen Bürgschein ihres Vaters beibringen, dessen Unterschrift sie in ihrer Verzweiflung ebenfalls gefälscht hat. Jetzt ist sie in der Hand des Halunken. Helmer erfährt die Geschichte und sieht in ihr nicht seine damalige Rettung, sondern den Ruin seiner Laufbahn durch Nora. Er bezeichnet sie als unreif und unfähig selbst zur Kindererziehung. Als dann Krogstad unter dem Einfluss von Noras Freundin Christine einlenkt, den gefälschten Wechsel zurückschickt und alle erpresserischen Forderungen zurücknimmt, ist Helmer erleichtert: Jetzt wird alles gut, er kann sein Direktorenleben aufnehmen. Aber er hat die Rechnung ohne seine Frau gemacht. Nora trennt sich von ihm und von der Familie: Sie will sich selber zu jener Mündigkeit erziehen, die ihr, der Frau, dem Ehepüppchen, eigentlich nie zugestanden worden ist. - Mit dem 1880 uraufgeführten Stück hat Ibsen die zu Ende des 19. Jahrhunderts entstandene "Frauenfrage" aufgenommen. (DRS-Programmheft)

Sendedaten

20. Dezember 1975 (NP, 99:45 min )
29. Jänner 2002 (WH, ca. 88: min )