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DER VULTCALOBORG UND DIE SCHÖNE BELLEPONGE
Autor/in
Vintila Ivanceanu (Österreich)
Regie
Paul Pörtner
Musik
Jürgen Lamke
Produktion
NDR / ORF-NÖ (Neuproduktion)
Schnitt
Erna Strnad
Ton
Karl Kraus
Mit
Harald Harth (1.Ich, 2.Ich, Polizeioberst, Reisender)
Peter Wolfsberger (1.Chronist, 2.Chronist, Herold, Lehrer)
Ernst Meister (Bachupalutra, Hektamon, Grimmosepur)
Edd Stavjanik (2.Sprecher)
Maria Urban (1.Sprecher)
Edritha Ragétte (Magere Frau, Alte)
Inhalt
Das Verhältnis Literatur - Massenmedien ist scheinbar ein freundliches: die Massenmedien wollen einen Teil ihrer Identität so verstehen, daß sie als neutrales Transportmittel für die Literatur eingesetzt werden können. In Wirklichkeit aber, durch einen subtilen Wirtschaftsprozeß, wird die Literatur (im Fall des Radios die akustische Literatur) ihres metasprachlichen Charakters beraubt und - barbarisches Wort - massenmedialisiert. Es kommt also eher auf die akustische Opposition an; dem Machtanspruch der Massenmedien zu widerstehen und unberührt den eigenen Weg zu gehen: wie hier, wo Mythologien sich selbst bilden und eine miniaturale Kosmogonie Wirklichkeit ablehnt, um einem berauschenden Phantasiereich Unabhängigkeit zu verleihen. Emblematisch, aus Ivanceanus poetischem Zoo freigelassene Wappentiere, hypnagogische Welten, surreale Runen, versammeln sich hier in einer akustischen Komposition, für die nicht nur eigene Musik geschrieben, sondern auch die Technik von Vocoder und Synthesizer radikal eingesetzt werden.
Sendedaten
10. Februar 1980 (NP, 46:40 min )