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TORPEDO

Autor

Hermann Staffler (Österreich)

Regie

Reinhard Handl

Produktion

ORF (Neuproduktion)

Schnitt

Marijke Schweigler

Ton

Karl Kraus

Mit

Alexandra Sommerfeld (Witwe)
Reinhard Hauser (Kappe)
Franz Josef Csencsits (Kamerad)
Franz Robert Wagner (Maiale)
Tessa Höchtl (Kinderstimme)

Inhalt

Ein Unterhaltungsspektakel in drei Explosionen. "Das Fräulein Witwe und Kappe", "Bordfest im Ein Mann-Torpedo", "Stadt aus Stahl" sind die Titel der drei monologisch gehaltenen Hörbilder einer inneren Welt des Krieges. Die zunehmende Unverbindlichkeit moderner Kriege, vor allem durch die globale Mobilität der Marine, schafft einen irrealen Raum, in dem diese Kriege nach-
hallen - ohne daß die toten Körper, die sie produzieren, greifbar werden können. Die reale Metapher dafür ist der Tod im Wasser, akustisch gesehen, das stillste Sterben. Die Skurrilität des Textes wie der Inszenierung besteht darin, daß es zwischen Betroffenheit und Banalität weder Unterschiede, noch Vermittlung gibt. Das "körperlose Sterben" unter Wasser findet nicht nur im Text, sondern auch in den Geräuschen statt: Menschliches Stimm-Material wurde dabei elektronisch so weit verfremdet, daß eine eigene Qualität entstand: Jener irreale Raum, in dem
Mensch und Material sich nicht mehr voneinander unterscheiden.

Sendedaten

28. April 1991 (NP, 20:12 min )