Hörbilder

"Der rätselhafte Mister Johnston". Eine Annäherung. Von Ulrike Schmitzer und Karin Holzfeind. Regie: Philip Scheiner

Markus und Matthias Widter machen im Jahr 2002 eine ungewöhnliche Erbschaft. Ein Onkel, den sie kaum gekannt haben, vermacht ihnen seine Schätze: 7.000 CDs, 90 Tagebücher, 300 Kilo Sachliteratur - und Briefe.

Robert Johnston war ein Sammler. Und er protokollierte sein Leben. Aus diesen Notizen erfahren die Brüder nach und nach mehr über ihren verstorbenen Onkel. Johnston war als Besatzungssoldat der Alliierten 1945 in Wien stationiert und heiratete eine Österreicherin. Er war ein Frauenliebling - und er galt als Sonderling. Beim Heurigen trank er Milch, er verabscheute Alkohol. Als Berufsmilitär wurde er unter anderem im Koreakrieg eingesetzt, auch in Vietnam, wo er hauptsächlich in der Administration tätig war.

In den 70er Jahren, nach seiner Pensionierung, kehrte er wieder nach Wien zurück und versuchte, auf seine Art Fuß zu fassen: Er fertigte Listen aller Art an; Einkaufslisten, Ausgabenlisten, Listen von möglichen Liebhaberinnen, Listen von Schallplatten und CDs, die er kaufen wollte oder bereits gekauft hatte. Ein Leben unter Dokumentationszwang.

Johnstons Neffen, seine Schwägerin, eine Plattenverkäuferin sowie eine ehemalige Liebhaberin zeichnen in dieser Sendung das Porträt eines bemerkenswerten Menschen.

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Gestaltung