Radiokolleg - Der gläserne Mensch

Anwendungen der Neuroforschung (1). Gestaltung: Madeleine Amberger

Was in den Köpfen der Menschen vor sich geht, interessiert schon lange nicht mehr nur Mediziner. Gedanken, Gefühlen und Verhalten liegen Vorgänge im menschlichen Gehirn zugrunde. Neuroökonomen versprechen sich von einem besseren Verständnis der biologischen Prozesse Einsichten in die Motive für wirtschaftliche Entscheidungen von Unternehmern, Investoren oder Käufern. Experten für Neuromarketing erhoffen auf Basis der Hirnvorgänge die Entwicklung von erfolgreichen Strategien zur Beeinflussung von Kauf-, aber auch von politischen Entscheidungen bei Wahlen.

Erkenntnisse über das Gedächtnis sowie darüber, dass das menschliche Gehirn erst im Alter von 25 Jahren ausgereift ist, kommen in Gerichtssälen zur Sprache. Hirn-Scanner als moderne Lügendetektoren sind zwar noch nicht zugelassen, doch ihre Verwendung wird diskutiert. Auch der Bereich der schönen Künste ist nicht ausgespart. Neuroforscher untersuchen, warum Menschen in Museen und Galerien unterschiedlich auf Kunst reagieren.

Service

John Onians: Neuroarthistory. From Pliny to Baxandall and Zeki. Yale University Press 2007

Hand-Georg Häusel (Hg): Neuromarketing. Erkenntnisse der Hirnforschung für Markenführung, Werbung und Verkauf. Haufe Lexware 2008

Jason Zweig: Neuroökonomie: Wie wir ticken, wenn es ums Geld geht. Hanser Fachbuch 2007

Christian Elger, Friedhelm Schwarz: Neurofinance: Wie Vertrauen, Angst und Gier Entscheidungen treffen. Haufe-Lexware, 2009

Stephan Schleim, Thadde Matthias Spranger (Hg): Von der Neuroethik zum Neurorecht? Vandenhoek & Ruprecht, 2009

Hans Markowitsch, Werner Siefer: Tatort Gehirn: Auf der Suche
nach dem Ursprung des Verbrechens. Campus 2007

Hans Markowitsch, Sina Kühnel: Falsche Erinnerungen: Die Sünden des Gedächtnisses. Spektrum Akademischer Verlag 2009

Sendereihe