Wissen aktuell

1. Wasser und Ernährungssicherheit in der Weltwasserwoche
2. Nicht ernstgenommene Uni-Rankings
3. Erster Anti-Krebs-Wirkstoff aus Ruthenium
4. "Zeit ist Herzmuskel" - neue Leitlinen zur Behandlung von schweren Herzinfarkten

Moderation : Martin Haidinger

1. Wasser und Ernährungssicherheit in der Weltwasserwoche

In Stockholm läuft seit Montag die diesjährige Weltwasserwoche. Mehr als 2000 Politiker, CEOs, Wissenschafter und internationale Organisationen aus 100 Ländern setzen sich mit den begrenzten Wasserressourcen unseres Planeten auseinander.
Das Top-Thema ist heuer "Wasser und Ernährungssicherheit", ein Projekt das dabei diskutiert wird - ist die geplante Verbauung des Mekong-Deltas mit 11 Wasserkraftwerken. Für die Menschen aus der Region eine Bedrohung, wie Gudrun Stindl bei Stefan Ziegler, dem Süßwasserexperten des WWF recherchiert hat:


2. Nicht ernstgenommene Uni-Rankings

Mitte August haben Österreichs Universitäten wieder einmal schlecht bei einem internationalen Vergleich abgeschnitten. Beim Shanghai-Ranking kam die Uni Wien als beste des Landes auf einen Platz zwischen 151 und 200. Wirklich ernst genommen werden diese Vergleiche von den Verantwortlichen aber nicht
Und das hat auch gute Gründe, meint der aus Österreich stammende Bildungswissenschafter Florian Friedrich von der Universität Oxford. Methodik und Inhalte der Rankings sind oft sehr einseitig. Friedrich hat eine Studie durchgeführt, bei der er mit zehn Entscheidungsträgern und Experten der österreichischen Hochschullandschaft über Uni-Rankings gesprochen hat:

"Die grundsätzliche Aussage war, dass Rankings, die Universitäten pauschal in einer Rangfolge von 1-100 setzen und keine weiteren Faktoren beachten, irrelevant sind für Unis in Österreich, weil nicht viel für sie davon abhängt, finanziell z.B. Hingegen anerkennen sie schon, dass bestimmte Rankings, die sich wirklich ansehen, in welchen Fächern eine Uni besondere Leistung vollbringt und wo nicht, dass die schon eine gewisse Rolle spielen."

Ein professionelles Qualitätsmanagement könnten aber auch sie nicht ersetzen, fasst Florian Friedrich die Expertenmeinungen zusammen. Ein Interview mit dem Bildungswissenschafter von Lukas Wieselberg ist auf den Wissenschaftsseiten des ORF nachzulesen, unter science.ORF.at.


3. Erster Anti-Krebs-Wirkstoff aus Ruthenium

Chemiker der Universität Wien haben den ersten Anti-Krebs-Wirkstoff auf Ruthenium-Basis entwickelt, der Tumore selektiv angreift. Der Wirkstoff wird über das Protein Transferrin in die Tumorzelle eingeschleust, und beschert ihr den programmierten Zelltod. Das ganze hat allerdings erst eine erste Testphase durchlaufen.


4. "Zeit ist Herzmuskel" - neue Leitlinen zur Behandlung von schweren Herzinfarkten

"Zeit ist Herzmuskel" - auf diesem Grundsatz bauen die neuen Leitlinien der europäischen Kardiologengesellschaft auf, die derzeit in München tagt. Gemeint ist die möglichst flächendeckende rund- um die Uhr-Behandlungsmöglichkeit von schweren Herzinfarkten, bei denen das Reizleitungssystem Schaden genommen hat, sogenannten STEMI -Infarkten.
Die neuen Leitlinien sehen vor, dass Zentren mit Katheterlabor zur Aufdehnung von verstopften Herzkranzgefäßen in der Lage sind, an sieben Tagen pro Woche rund um die Uhr innerhalb von 90 bis 120 Minuten eine solche interventionelle Therapie anzubieten.

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