Menschenbilder

"Ich bin Formalist und bleibe es" - Der Bildhauer und Maler Roland Goeschl. Gestaltung: Petra Herczeg und Rainer Rosenberg

Rot, Blau und Gelb - das sind die Farben, die das Werk des Bildhauers Roland Goeschl unverwechselbar machen. Er hat sie in den 1960er Jahren nicht nur für sich entdeckt, seine gelb, blau und roten Quader haben - durch den Einsatz in Werbefilmen für die Schuhfirma Unternehmen "Humanic" - gezeigt, dass Kunst auch in prosaischeren Zusammenhängen wirken kann.

In den Werbefilmen der 1970er Jahre konnte man Roland Goeschls Skulpturen in Bewegung sehen. Dies und z.B. die Gestaltung der Fassade des Humanic-Hauses in Wien Favoriten brachten Kunst und "corporate identity" eines Unternehmens zur Deckung.

Roland Goeschls Eltern haben sich durch die schlechten Noten ihres Sohnes nicht beirren lassen und statt ihn dafür zu kritisieren seine zeichnerischen Ambitionen gefördert. Nach der Schule machte er in seiner Heimatstadt Salzburg zunächst eine Lehre als Steinbildhauer, eine Ausstellung von Fritz Wotruba führt dazu, dass Goeschl bei ihm studieren will und sofort nach Ende der Besatzungszeit nach Wien geht. Nach einem Jahr Wartezeit wird er Schüler und später Assistent von Fritz Wotruba.

In Wien fehlen Goeschl trotz des großen Lehrers die künstlerischen Impulse: 1962 fährt er mit einem Stipendium des British Council nach London und lernt hier das kennen, was für seine weitere künstlerische Tätigkeit entscheidend wird: die ersten farbigen Plastiken, die für ihn ein Anstoß sind, Farben in die Skulptur zu bringen. Als er zum ersten Mal eine Bronzefigur - blau und rot - anmalt, hat er noch Skrupel, dennoch ist der Anfang für seinen persönlichen künstlerischen Weg gemacht.

Weitere Studienaufenthalte führen Goeschl nach Paris und Berlin. Seine Werke verstören und führen teilweise zu Aggressionen, die sich Goeschl damit erklärt, dass die Menschen in Wien grundsätzlich konservativ sind und dem Neuen grundsätzlich abgeneigt. Seine Formen, Proportionen und Farben stören die althergebrachte Harmonie, und auch so mancher Architekt sieht es nicht gerne, wenn Goeschl Farbskulpturen aus ihren Häusern herauswachsen lässt.

Karl Schwanzer, unter anderem Architekt des österreichischen Weltausstellungspavillons in Brüssel, der später zum "Zwanzgerhaus" in Wien werden sollte, ist von Goeschls Arbeit auch an seiner Architektur sehr angetan, auf seinen Vorschlag hin wird der Zeichner und Bildhauer Professor für zeichnerische und malerische Darstellung an der TU in Wien.

Im nun zum "21er Haus" gewordenen Museum läuft bis Ende Oktober unter dem Titel "Explosiv" eine Ausstellung mit Werken Roland Goeschls und seines Lehrers Fritz Wotruba. Und im November feiert Roland Goeschl seinen achtzigsten Geburtstag - genug Anlässe für Menschenbilder in Rot, Blau und Gelb.

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Ornette Coleman
Album: VRHUNEC
Titel: Peace/instr.
MUSIK TEILWEISE UNTERLEGT!!!!
Solist/Solistin: Walter Malli /Saxophon
Solist/Solistin: Werner Dafeldecker /Bass
Länge: 01:28 min
Label: Extraplatte 128

Komponist/Komponistin: Otto M. Zykan
Titel: F4941/5 opus 1
MUSIK TEILWEISE UNTERLEGT!!!!
Solist/Solistin: Otto M. Zykan /Klavier
Länge: 00:47 min
Label: Manus

Komponist/Komponistin: Joseph Haydn
Titel: Quartett für 2 Violinen, Viola und Violoncello D-Dur Hob.III Nr.79 < op.76 Nr.5 >
* Allegro / 1.Satz
MUSIK TEILWEISE UNTERLEGT!!!!
Ausführende: The Angeles String Quartet
Ausführender/Ausführende: Kathleen Lenski /Violine
Ausführender/Ausführende: Sara Perkins /Violine
Ausführender/Ausführende: Brian Dembow /Viola
Ausführender/Ausführende: Stephen Erdody /Violoncello
Länge: 01:30 min
Label: Philips 4646502 (21 CD)

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