Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

"Überschäumend". Bierforschung in Weihenstephan
Gestaltung: Franz Zeller

Um die 110 Liter Bier trinken die Österreicher/innen im Schnitt pro Jahr, relativ viel im internationalen Vergleich. Hopfen, Malz und Wasser, so wie es das bayrische Reinheitsgebot von 1516 verlangte, sind längst nicht mehr die einzigen erlaubten Zutaten eines "kühlen Blonden". Bier ist nicht zuletzt dank einer eigenen Bierforschung zu einem Hi-Tech-Getränk geworden. In Weihenstephan bei München, einem der wichtigsten Brauzentren im deutschen Sprachraum, untersucht man in einem eigenen Forschungszentrum Bieraromen, um die unerwünschten draußen zu halten und erwünschte Geschmacksrichtungen in das Bier zu bringen, und stellt in Forschungsbrauereien Versuchsbiere her. Eine der zentralen Fragen, die die Getränketechniker zu lösen versuchen: warum Bier immer wieder nach dem Öffnen überschäumt, was die Techniker als Gushing bezeichnen. Ein anderes Projekt hat vor allem ökologische Ziele: Eine neue Maschine erlaubt es, jedes einzelne Getreidekorn in einem Silo zu scannen und nach dem Eiweißgehalt zu fraktionieren. Da der Getreidetransport maßgeblich zum weltweiten Frachtverkehr und damit zu den CO2-Emissionen beiträgt, ist es sinnvoll, qualitative Getreide möglichst nahe an den Brauereien anzubauen, was bislang mangels Saatgutqualität oft nicht möglich war.

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