Memo - Ideen, Mythen, Feste

"Der Bluthauch der Geschichte" - Das Staatsarchiv in Wien. Gestaltung: Wolfgang Slapansky

Unter der Signatur 302/961-6VR/55, Aktenzahl 6757/55 findet man im Depot des österreichischen Staatsarchivs ein unscheinbares Büchlein. Es ist, was man ihm äußerlich gar nicht ansieht, eines der bedeutendsten Dokumente Österreichs, nämlich eines von fünf Exemplaren des Staatsvertrags aus dem Jahr 1955.
Das Staatsarchiv beherbergt Dokumente aus mehr als 1000 Jahren Landes- und Verwaltungsgeschichte Österreichs. Hier ist der "offizielle Nachlass" des Landes archiviert. Von der ganz großen bis zur ganz kleinen Geschichte. Kaiserliche Verträge und Erlässe, die gesamte offizielle Korrespondenz, aber auch Geheimes, das nie an die Öffentlichkeit kam. Etwa Dokumente zu Kriegen.

Eindrucksvolle Dokumente gibt es im Staatsarchiv auch von der Kirche. Etwa eine Beschreibung des Konzils von Trient aus dem 16. Jahrhundert, und auch die Kirchenreformen unter Joseph II. sind hier genau dokumentiert. Neben der trockenen staatlichen Verwaltung gibt es aber auch eine Menge an kuriosen Dingen: etwa Pestbazillen in einem Kuvert, das aus Konstantinopel nach Wien geschickt wurde, um die Bazillen an einer kaiserlichen Forschungsstelle untersuchen zu lassen. Oder unzählige Berichte über Vampire aus allen Teilen der Monarchie.

Nicht zuletzt sind hier auch die Entwürfe von Gesetzen gesammelt, die die Gesetzeswerdung nachvollziehen lassen. Etwa das Bundesgesetz über die Neutralität Österreichs, das am 26. Oktober 1955 vom Nationalrat beschlossen wurde. Und dieses Gesetz war die Grundlage dafür, dass seit 1965 am 26. Oktober der österreichische Nationalfeiertag begangen wird.

Begleiten Sie uns durch die dunklen Archivspeicher zu Dokumenten, die Geschichte geschrieben haben und die die Geschichte lebendig und authentisch nachvollziehbar machen. Gestaltung: Wolfgang Slapansky

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