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Neue Rupien-Millionäre. Indiens Ex-Unberührbare zwischen Diskriminierung und Selbstbehauptung. Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Mehr als 30 Rupien-Millionäre soll es heute unter den Dalits, Indiens ehemals Unberührbaren, geben. Das hat die 2005 ins Leben gerufene Handels- und Industriekammer der Dalits ermittelt. Rupien-Millionär zu sein bedeutet, dass man über ein Vermögen von mehr als US $ 206.000,- verfügt. Gemessen am Reichtum der führenden Industriellen von Indien ist das eine geringe Summe, Indien zählt mehr als 50 Dollar-Milliardäre und inzwischen finden sich auch unter den reichsten zehn Menschen der Welt Inder. Doch für die Dalits ist es ein Zeichen dafür, dass sich zumindest eine winzige Gruppe von Dalit-Unternehmern und Unternehmerinnen erfolgreich behaupten kann. In der Regel haben sich diese Unternehmer/innen aus ärmsten Verhältnissen hochgearbeitet und es trotz zahlreicher Diskriminierungen geschafft.

Denn obwohl sich immer mehr Dalits in unterschiedlichen Berufssparten engagieren - und die Praxis der Unberührbarkeit offiziell seit 1950 abgeschafft und verboten ist - , sieht die Realität ganz anders aus. Millionen Dalits werden ausgegrenzt und vom Zugang zu Bildung und Gesundheit ausgeschlossen. Gerade in der Landwirtschaft stellen Dalits bis heute die Mehrheit der Tagelöhner, die ohne jede Sicherheit an oder unter der Armutsgrenze leben. Die Handels- und Industriekammer der Dalits will nun mit einem eigenen Fonds geschäftstreibende Dalits unterstützen, damit die Dalits sich Schritt für Schritt ihren Anteil am Reichtum von Indien sichern können.

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