matrix - computer & neue medien

Digitaler Jahresrückblick 2012

1. Politik für alle: E-Democracy und Open Government. Gestaltung: Ulla Ebner
2. Zensur mit Deckmantel: ACTA und seine Brüder. Gestaltung: Julia Gindl
3. Hacktivismus und Widerstand. Gestaltung: Sarah Kriesche
4. Endzeitstimmung: Zeitungskrise und Paid Content. Gestaltung: Anna Masoner
5. Nicht mehr aufzuhalten: E-Books. Gestaltung: Franz Zeller

Redaktion: Franz Zeller

Matrix-Jahresrückblick

Ein durchaus persönlicher Blick der Matrix-Redaktion auf Themen, die uns 2012 beschäftigt haben und auch 2013 wieder beschäftigen werden:

1. Angeblich soll das Internet ja zu mehr Demokratie beitragen. Zumindest könnte es das, weil das Web 2.0 neue Möglichkeiten für die Mitbestimmung von Bürgern und Bürgerinnen bietet. Und weil das Netz eine gute Plattform bietet, auf der Regierungen Informationen bereitstellen können, und so für mehr Transparenz sorgt. Open Government lautet das Schlagwort, dass von Netzaktivisten seit Jahren eingefordert wird. Ulla Ebner hat in diesem Jahr mehrere Veranstaltungen zum Thema e-Democracy besucht.

2. "Warum macht das Netz Politikern so viel Angst?" fragt der deutsche Netzpolitik-Verein "Digitale Gesellschaft" in seiner Anti-ACTA Kampagne 2012. "Ihr könnt nichts verbieten, was ihr nicht versteht," heißt es auf einem weiteren Schild bei den europaweiten Protesten dieses Jahr gegen das umstrittene ACTA (Anti Counterfeiting Trade-) Abkommen, das vordergründig gegen sogenannte Produktpiraterie im Netz ankämpfen und geistiges Eigentum im Netz besser schützen soll. Für Kritiker ist das lediglich ein Euphemismus für Zensur und Eingriff in die Freiheit des Internets. Julia Gindl berichtet über das heftig diskutierte Abkommen.

3. Die Flut an Gesetzen oder Gesetzesentwürfen, um das Internet zu kontrollieren, schien übermächtig, Begonnen bei der Vorratsdatenspeicherung, die seit April in Österreich in Kraft ist, CleanIT, ein EU-Projekt, das den Terrorismus im Internet bekämpfen soll, bis hin zu Pipa, Sopa, Indect oder ELGA. Doch nicht zuletzt durch das Internet organisierte sich die Öffentlichkeit und wehrte sich, wie selten in der Netzgeschichte zuvor, gegen Vorschläge, die ihrer Meinung nach das Internet oder die Bürgerrechte einschränken würden.
Was waren nun die Highlights für Aktivisten wie das Internetkollektiv Anonymous oder CERT, einer nationalen IT-Sicherheitseinrichtung? Sarah Kriesche mit einer Zusammenfassung.

4. Der Begriff Medienkrise hätte durchaus das Zeug zum inoffiziellen Wort des Jahres, konstatierte vor kurzem das Onlinemagazin Telepolis. Die Untergangsstimmung im Zeitungsbusiness hat mittlerweile auch Deutschland erreicht. Nachdem die Financial Times Deutschland eingestellt wird und die Druckerpressen der Frankfurter Rundschau vermutlich Ende Jänner still stehen, wird es auch bei der Wochenzeitschrift Freitag massive Stellenkürzungen geben. Anna Masoner mit einem Rückblick.

5. Bereits elf Prozent aller Deutschen lesen elektronische Bücher, sieben Prozent mehr als vor zwei Jahren. Als wichtigste Vorteile der E-Books nennen die Leser: sie sind schnell verfügbar, umweltfreundlich und leicht zu transportieren. Dennoch machen elektronische Bücher erst 2 Prozent des gesamten Buchumsatzes aus. Das E-Book ist dennoch nicht mehr aufzuhalten, meint Franz Zeller.

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