Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Doping und Doppelmoral. Gestaltung. Franz Zeller

Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte der Einnahme aufputschender Substanzen, zu unterschiedlichsten Zwecken, sei es zur Leistungssteigerung oder zur psychischen Aufhellung. Sportler der Antike sollen sich angeblich mit Stierhoden gedopt haben, wobei die stoffliche Wirkung mehr als umstritten ist. Die Inkas kauten Kokablätter vor dem Wettkampf, und in den 1950er-Jahren des 20. Jahrhunderts nahmen vor allem Radrennfahrer das Mittel Pervitin ein, das sie ihre Müdigkeit überwinden ließ.

Erst 1972, nach zahlreichen Doping-Toten, stellte das Internationale Olympische Komitee eine Liste von Dopingmitteln auf. Danach brauchte es noch einmal 27 Jahre bis zur ersten Anti-Doping Weltkonferenz. Der Kraftsportler Franz Mares etwa meint, dass ohne Doping "nicht einmal mehr 75% jenes Trainingspensums zu schaffen sind, welches schon seit vielen Jahren und besonders heute in manchen Sportarten unbedingt notwendig ist, um überhaupt nur zu einer Vorqualifikation für eine Weltmeisterschaft oder Olympische Spiele gelangen zu können."

Die Dimensionen widmen sich den neuesten Versuchen, immer noch mehr aus der biologischen Maschine Mensch heraus zu holen, aber auch der Doppelmoral, die immer mehr Leistung fordert, gleichzeitig aber jene bestraft, die sich bei der verlangten Leistungssteigerung erwischen lassen.

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