Radiodoktor - Medizin und Gesundheit

Allergien - Wie wirksam sind die neuen Therapiestrategien?

Wenn Gräser, Blumen und Bäume zu blühen beginnen, ist das auch der Startschuss für die Pollensaison. Erle, Hasel, dann Birke und Esche, gefolgt von Gräsern, Beifuß und Ragweed. Die Pollensaison begann heuer zwar später, kann sich aber in jedem Fall bis Ende Oktober, manchmal bis in den November erstrecken. Menschen, die an einer saisonalen Allergie leiden, macht die Überreaktion ihres Immunsystems schwer zu schaffen.
Die Zahl der Allergikerinnen und Allergiker ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Experten nennen folgende Ursachen: veränderte Umweltbedingungen, Luftverschmutzung aber auch Schwächungen des Immunsystems. Litten vor einem halben Jahrhundert gerade einmal zwei Prozent der Bevölkerung an Allergien, so sind mittlerweile 25 Prozent davon betroffen. 1,2 Millionen Menschen in Österreich haben die häufigste, durch Pollen hervorgerufene Form - den "Heuschnupfen". Insgesamt leiden hierzulande rund zwei Millionen an Überempfindlichkeiten ihres Immunsystems gegen Eiweißstoffe in Pollen, Nahrungsmitteln oder im Fell von Haustieren.
Clemens von Pirquet, ein österreichischer Kinderarzt und Klinikleiter aus Wien, hat vor circa 100 Jahren den Begriff der Allergie eingeführt. Und auch neue Therapieansätze könnten aus Österreich kommen. Nicht nur individuellere Behandlungsmethoden bzw. Impfungen, sondern sogar Mobiltelefone sollen mithelfen, den Betroffenen den Alltag zu erleichtern. Da Allergien sehr komplex und von Patient zu Patient verschieden sind, verlangt dies maßgeschneiderte Lösungen, weshalb die Medizinuniversität Wien Allergologie als einen ihrer Forschungsschwerpunkte definiert hat.
"Wir arbeiten daran, Therapien mit effizienterer und noch sicherer Wirkung zu entwickeln. Zum einen sollen die Behandlungszeiten verkürzt und zum anderen neue Verabreichungsformen gefunden werden. Zugleich wächst das Verständnis des komplexen Reigens biochemischer Allergie-Auslöser", sagt Univ.-Doz.in Dr.in Barbara Bohle, Leiterin des Instituts für Pathopsychologie und Allergieforschung der Medizinuniversität Wien.
Sie ist zu Gast bei Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz und wird über neue Erkenntnisse und Therapiemöglichkeiten sowie den aktuellen Stand der Forschung berichten.
Schaffen es maßgeschneiderte Diagnostik und Therapien das entgleiste Immunsystem erstmals gezielt ins Lot zu bringen? Was ist dran an den jüngsten Jubelmeldungen über neu entwickelte Impfungen und welche Hilfe können neue Technologien für Allergiker bieten? Beschleunigt der Klimawandel Allergien, wie wirken sich die Ernährung und Qualität der Nahrungsmittel aus? Diesen und weiteren Fragen wird Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz zusammen mit seinen Studiogästen nachgehen.

Eine Sendung von Martin Rümmele.

Redaktion: Dr. Christoph Leprich

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Univ. Prof.in Dr.in Barbara Bohle
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Arzt für Allgemeinmedizin
Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums
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E-Mail
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Währinger Gürtel 18-20
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Christian Doppler Labor

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HNO Klinik der Medizinischen Universität Wien
Forschungsgruppe Aerobiologie und Polleninformation
Währinger Guertel 18-20
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Pollenwarndienst

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Allergieambulatorium Salzburg
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Tel.: +43/732/775 160

Österreichische Gesellschaft für Allergologie und Immunologie (ÖGAI)
Borschkegasse 8a
A-1090 Wien
Tel.: +43/1/4277/64999
ÖGAI


Allergie-Beratung in Apotheken
http://www.meduniwien.ac.at/homepage/news-und-topstories/?tx_ttnews[tt_news=3303&cHash=62b6664aa8|Neue Pollen-APP für Smartphones]
Infos des Gesundheitsministeriums

Ines Landschek, "Allergien im Griff", Stiftung Warentest 2010

Guido Ern, Ralf D. Fischbach, "Der Allergien-Ratgeber. Symptome, Risiken und Therapien",
Verlag humboldt/Schlütersche 2008

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