Salzburger Nachtstudio

Der Qualitätskurs.
Medien und ihre Rolle in Gegenwart und Zukunft.
Gestaltung: Elisabeth J. Nöstlinger

"Die große, unverhandelbare Gemeinsamkeit aller Medien ist ihre Zweckbestimmung, der Gesellschaft nützlich zu sein: bei der Organisation des Alltags, beim Durchschauen der Zusammenhänge in Politik, Wirtschaft und Kultur, aber auch bei Entspannung und Unterhaltung. Gemeinsam stehen wir in der Pflicht, Nutzen zu stiften und Wirkung zu erzielen, indem wir die Bedürfnisse unserer Kundschaft verstehen, uns zu eigen machen und erfüllen. Ob öffentlich-rechtlich oder privat: Wir sind zum Erfolg verdammt." Davon ist Ingrid Deltenre, Generaldirektorin der European Broadcasting Union EBU, überzeugt. Sie fragt, ob öffentlich-rechtliche Medien Qualitäts-Journalismus sichern und gibt ihnen gute Chancen, vor allem dann, wenn die Unabhängigkeit von jenen die sie finanzieren gewahrt ist. Im "Age of Screens" stehen jedoch alle Medien vor großen Herausforderungen. Jede Nachricht hatte viele Kanäle. Ob auf den Infoscreens im öffentlichen oder privaten Raum, in den sozialen Medien oder auf Twitter, sie wird kommuniziert.

Das bedeutet Chancen und Gefahren zugleich. Die Chance, durch Information die Gesellschaft zu stärken, und die Gefahr unreflektiert und ohne journalistische Kriterien Meinungen zu verbreiten. Qualitätsmedien bieten aber mehr als Information. Sie sind eine Investitionen in die Demokratie, in Bildung und Wissen, und leiten zur Bewältigung des Lebens an. Meist sind Qualitätsmedien öffentlich rechtliche Medien. Diese sind unter Beschuss der privat finanzierten Medien geraten. "Doch geht es diesen noch lange nicht gut, wenn es den Qualitätsmedien schlecht geht" befindet Deltenre.

"Beziehungsmanagement" sei daher für alle Medien eine neue notwendige Serviceleistung aller Medien, ist der Medien Guru Jeff Jarvis von der City University New York überzeugt. Journalisten müssen ihre Geschichte für verschiedene Nutzungsbedürfnisse aufbereiten, auf verschiedenen Kanälen zu den Nutzern bringen, mit ihnen diskutieren. Doch nach wie vor gilt, dass jede Geschichte so gut, informativ und wertvoll ist, wie die Journalist/innen und Redaktionen.

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