Radiokolleg - Auf der Suche nach einem neuen Humanismus

(1). Edward Said - Vordenker des Postkolonialismus
Gestaltung: Nikolaus Halmer

Edward Said, geboren 1935 in Jerusalem, starb 2003 in New York. Der palästinensische Literaturwissenschafter gilt als ein Intellektueller, der in seinen Schriften und Aktivitäten stets polarisierte: Sein Hauptwerk "Orientalismus" erregte in der akademischen Welt großes Aufsehen und sorgte gleichzeitig für Irritationen. Am Beispiel zahlreicher Dokumente von akademischen Orientalisten, Schriftstellern und Journalisten zeigte er auf, wie das Klischee des Orientalen konstruiert wurde. Im Gegensatz zum rational bestimmten Europäer, der zielgerichtet und diszipliniert arbeitet, wird der Orientale als träge, chaotisch, arbeitsscheu und sinnenfreudig beschrieben. Said wandte sich in seinen Werken leidenschaftlich gegen diese Stereotypen, für die er den eurozentrischen Humanismus der westlichen Intellektuellen verantwortlich machte. Er setzte sich für einen "neuen Humanismus" - für "einen Universalismus" ein, der alle Weltkulturen miteinbezog.

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