Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Soziale Erneuerung und gesellschaftliche Herausforderungen
2. Lebende Legende: der Ozeanograph Walter Munk
3. Die erstaunliche Entwicklung der Furchenfüßer
4. Österreich und die beiden deutschen Staaten

Redaktion: Franz Tomandl

1. Innovation ohne Technologie - Soziale Erneuerung und gesellschaftliche Herausforderungen

Egal ob es sich um eine technische Erfindung oder ein neues Finanzierungsmodell handelt, alle Innovationen sind relevant für unsere Gesellschaft. Doch erst wenn Rollenbilder erneuert werden und sich gesellschaftliches Verhalten ändert, spricht man von einer Sozialen Innovation. Diese "Sozialen Innovationen" standen gestern im Mittelpunkt des "Ö1 Open Innovation Forum 2013". Dort sprach der Sozialwissenschaftler Jürgen Howaldt von der Technischen Universität Dortmund über die notwendigen Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte Innovationspolitik und was getan werden muss, damit die "Soziale Innovation" nicht zu einer inhaltslosen Worthülse wird. Gestaltung: Marlene Nowotny.

2. Lebende Legende - in Österreich wenig bekannt: der Ozeanograph Walter Munk

Atombombentests der USA, Brandungsberechnungen für die Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, Tiefbohrungen in der Erdkruste, Klimaforschung, Arktis-Erkundung - das alles verbindet ein Mann: Walter Munk, gebürtiger Wiener. Die Meereswellen sind sein Leben. Doch eigentlich war es Zufall, dass er in diesem Forschungsgebiet gelandet ist. Vor wenigen Tagen ist Walter Munk 96 Jahre alt geworden und wir haben ihn in Santa Monica in Kalifornien getroffen; am Rande des "Austrian Science Talk", einer Konferenz für in Nordamerika tätige österreichische Wissenschaftlerinnen und Forscher. Gestaltung: Barbara Daser.

3. Zurück zum Ursprung - Die erstaunliche Entwicklung der Furchenfüßer

Die Evolution gilt gemeinhin als stetige Weiterentwicklung: Aus primitiven Ursprungsformen entstehen komplexe Anpassungen an die Umwelt. Doch es kann auch anders kommen: Die Furchenfüßer, eine im Meer lebende Gruppe von Weichtieren, galten aufgrund ihrer simplen Körperstruktur lange als die ursprünglichsten Vertreter ihres Tierstammes. Eine Forschergruppe der Universität Wien konnte das nun widerlegen: Die Larven dieser Tiere haben einen viel komplexeren Aufbau als die erwachsenen Tiere. Die Furchenfüßer scheinen also von höher entwickelten Vorgängern abzustammen, die sich im Laufe der Evolution zurückentwickelt zu haben. Mit Andreas Wanninger, Universität Wien. Gestaltung: Wolfgang Däuble.


4. Österreich und die beiden deutschen Staaten

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges gingen aus Hitlers "Großdeutschem Reich" drei Staaten hervor, zwischen denen es bis zur deutschen Wiedervereinigung ein schiefes Verhältnis gab: Während sich die Republik Österreich und die Bundesrepublik Deutschland über all die Jahre eng verbunden fühlten, gelang es der Deutschen Demokratischen Republik erst in den frühen 1970er Jahren, zwischenstaatliche Beziehungen zu Österreich herzustellen. Ab dann diente Österreich aber oft als Umweg oder Ausweg zwischen den beiden Deutschland. "Schwierige Dreierbeziehung. Österreich und die beiden deutschen Staaten" lautet deshalb auch der Titel eines Buchs, in dem sich österreichische und deutsche Forscherinnen und Forscher mit dem Verhältnis der drei Staaten auf verschiedenen Ebenen beschäftigen. Gestaltung: Sonja Bettel

Service

Jochen Staadt (Hrsg), "Schwierige Dreierbeziehung. Österreich und die beiden deutschen Staaten", Peter Lang Edition, 2013

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