Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Biografie wie nie. Wie Internet und Neue Medien das Schreiben über unser Leben verändern
Gestaltung: Lukas Wieselberg

Gleichgültig ob Rüdiger Safranskis neue Goethe-Biografie, ein eigener Biography Channel im Satelliten-TV oder Biopics im Kino zu Apple-Gründer Steve Jobs und der "Königin der Herzen" Lady Di: Biografien und Autobiografien boomen. In der Verbindung eines individuellen Lebens mit einem geschichtlichen Hintergrund liegt wohl der Grund für das allgemeine Interesse. Dass dabei reale Geschehnisse nicht einfach nacherzählt oder wiedergespiegelt werden, hat spätestens die Postmoderne klargemacht. Das Subjekt ist eines, das mit verschiedenen Techniken konstruiert wird. Das gilt erst recht, wenn es beschrieben wird, sei es in Form der Biografie durch einen Autor oder in Form der Autobiografie durch den Beschriebenen selbst. Mit dem Internet und den Neuen Medien radikalisiert sich dieser Befund. Auf Facebook kann jeder und jede selbst an der eigenen Geschichtsschreibung basteln. Diese neuen Möglichkeiten verändern nicht nur die Arten der Selbsrepräsentation im Alltag, sie liefern auch der Wissenschaft neue Impulse. Virtuelle Biografien entstehen, die Text, Ton und Bild in bisher unerreichbarer Weise verknüpfen und die Mitarbeit eines viel größeren Expertenkreises - Stichwort: Open Access - ermöglichen.

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