Erfüllte Zeit

8. Dezember 2013, 07:05

1. Meditation und Kontemplation

Der 8. Dezember ist nicht nur ein katholischer Feiertag, der der Empfängnis der Heiligen Maria gewidmet ist, also dem Beginn der Menschwerdung der Mutter Jesu - sondern auch ein buddhistischer. An einem 8. Dezember - 525 Jahre vor unserer Zeitrechnung - soll Prinz Siddharta Gautama zum "Erwachten", zum Buddha, geworden sein - als er unter einem Feigenbaum sitzend, dem Bodhi-Baum, so will es die Überlieferung, die Zusammenhänge des Dasein zu verstehen versuchte. Buddhistinnen und Buddhisten in aller Welt begehen daher am 8. Dezember den Bodhi-Tag. Fernöstliche Religiosität und Spiritualität haben auch im Westen zunehmend an Einfluss gewonnen. Davon ist das Christentum nicht unbeeinflusst geblieben - und hat gleichsam auf der Ebene spiritueller Kulturtechniken viel dazu gelernt - vor allem auf dem Gebiet der Meditation oder Kontemplation. Mehr und mehr Menschen versuchen, ihren Blick nach innen zu richten und daraus Kraft zu schöpfen. Die Zahl an Seminaren, Workshops und anderen kontemplativen Angeboten steigt ständig. Im Wiener Kardinal-König-Haus hat sich vor kurzem ein eigenes Symposium dem Thema Kontemplation, ihrer Rolle in der Geschichte der Spiritualität, ihrer Verortung in den christlichen Kirchen und auch ihrer heutigen Bedeutung gewidmet. Ein Beitrag von Kerstin Tretina.


2. 200. Geburtstag von Adolph Kolping

Gelernter Schuhmacher, spätberufener Priester - und schließlich einer der Pioniere der kirchlichen Sozialarbeit: Das war Adolph Kolping. Vor genau 200 Jahren, am 8. Dezember 1813, wurde er in Kerpen bei Köln geboren. Das war noch die Zeit, als Handwerksgesellen auf Wanderschaft - auf die Walz - gingen. Ihnen wollte Adolph Kolping ein Netzwerk von Heimstätten zur Verfügung stellen.
Heute ist das Kolpingwerk international weit darüber hinaus sozial tätig. "Kolping Österreich" betreibt Mutter-Kind-Einrichtungen, professionelle Altenpflege und Hilfseinrichtungen für langzeitarbeitslose Jugendliche - um nur ein paar Beispiele zu nennen. - Gestaltung: Roberto Talotta.


3. "Licht ins Dunkel": Ö1-Projekt "Mobiles Kinderhospiz"

Wer kennt sie nicht? - Die kleine Momo aus dem gleichnamigen Roman von Michael Ende mit ihrem ganz besonderen Verhältnis zur Zeit: Nach dieser Momo hat sich "Wiens mobiles Kinderhospiz" benannt, das Familien hilft, schwerkranke Kinder zu Hause zu pflegen. Ö1 unterstützt im Rahmen von "Licht ins Dunkel" heuer dieses Projekt.
Mit mehr als zwanzig ehrenamtlichen und vier angestellten Mitarbeiterinnen will "Wiens mobiles Kinderhospiz" den Familien umfassende Unterstützung anbieten, von der Organisation der medizinischen und pflegerischen Betreuung über psychische und soziale Beratung bis hin zur Begleitung der Geschwisterkinder. - Gestaltung: Sandra Szabo


4. "Niemand darf verloren gehen!" - Adventkampagne der Diakonie

Zur Zeit ist er in vielen Haushalten zu finden: Der Adventkranz. Die Farben der Kerzen orientieren sich da und dort noch immer am liturgischen Kalender der römisch-katholischen Kirche: violett, denn der Advent gilt als eine Zeit der Buße und Besinnung - und eine rosa Kerze für den dritten Adventsonntag, der traditionell "Gaudete" genannt wird.
Dabei ist der Adventkranz eigentlich evangelischen Ursprungs - und das evangelische Sozialwerk Diakonie nützt ihn daher auch für ihre Adventkampagne. Auf dem aktuellen Plakat wird er zum Rettungs-Schwimmreifen - mit dem Motto "Niemand darf verloren gehen!". Andreas Mittendorfer berichtet.


5. Genesis 3, 9 - 15.20: "Der Sündenfall"

Martin Jäggle, katholischer Theologe und Religionspädagoge sowie Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, macht sich zu jener Bibelstelle aus dem Ersten Testament Gedanken, die in Österreich in den römisch-katholischen Gottesdiensten zu Mariä Empfängnis gelesen wird.

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