Salzburger Nachtstudio

Kindheit in der Krise
Gestaltung: Martin Haidinger

Kinder sind eigene Persönlichkeiten. Sie verdienen Schutz und Förderung. Das war nicht immer so. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts sah man in Europa "das Kind" im Sinn Pestalozzis nicht mehr als kleinen Erwachsenen, sondern als schutz- und förderwürdigen Heranwachsenden. Die unzähligen pädagogischen Konzepte der vergangenen 200 Jahre konnten allerdings nichts daran ändern, dass Kinder in aller Welt in Krisensituationen lebten und leben. Kinderarbeit, Kriegskinder, Kindersoldaten gibt es immer noch und am anderen Ende der Elendsskala wohlstandsverwahrloste Jugendliche. Zur Massenerscheinung wird die Krise der Kindheit im Krieg: Im Jahr 2014 rücken die Schicksale der Kinder im Ersten Weltkrieg besonders ins Blickfeld. Und in Friedenszeiten sind es misshandelte und missbrauchte Heimkinder, die ihren ganz persönlichen Krieg erleben. Welche Überlebensdispositive entwickeln junge Menschen in solchen Situationen? Wie finden sie aus der Krise heraus?

Service

Interviewpartner/innen:
Zlata Filipovic , Schriftstellerin, Bosnien/Irland
Ishmael Beah, Politikwissenschafter, Sierra Leone/ USA
Ingrid Müller-Münch, Journalistin, Köln, BRD
Dr.Rüdiger Wolf, Pharmazeut, Überlebender des Infernos von Dresden, Wien
Univ.Prof.Dr.Christa Hämmerle, Historikerin, Universität Wien
Univ.Prof. Brigitte Lueger-Schuster, Psychologin, Universität Wien
Georg Hönigsberger, Journalist, Wien
Irmtraut Karlsson-Sozialwissenschafterin, Wien
Margot Scherl, Psychitherapeutin, Wien
Michaela Putz, Bildende Künstlerin , Austellungskuratorin "Krieg gegen Kinder" , Künstlerhaus Wien

Zlata Filipovic, Ich bin ein Mädchen aus Sarajevo, Bastei Lübbe 1994
Ishmael Beah, Rückkehr ins Leben. Ich war Kindersoldat, Piper 2008
Ingrid Müller-Münch, Die geprügelte Generation, Klett-Cotta 2012
Georg Hönigsberger/Irmtraut Karlsson, Verwaltete Kindheit, Kral-Verlag 2013

Sendereihe