Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Amusie
Wenn Musik zur Qual wird
Gestaltung: Mark Hammer

Für manche Menschen ist Musik nichts weiter als ein Rauschen. Bestenfalls. Denn für manche Menschen werden singende und summende Mitmenschen, Musik in Kaufhäusern und Filmen und die schönsten Werke der Musikgeschichte schlicht zur nervenaufreibenden Tortur. Wer unter Amusie leidet, kann das Wesen der Musik nicht erfassen. Tonhöhen, Intervalle, Klangfarbe, Harmonien und Rhythmen erschließen sich den Betroffenen nicht oder nur teilweise. Musik ist für sie so liebreizend wie das Geräusch eines Traktors. Der Klang einer Trompete kann für sie vollkommen gleich klingen wie jener eines Klaviers. Sie können keine Lieder nachsingen und auch nicht erkennen. Dieses neuronale Leiden kann angeboren sein oder erst später im Leben auftreten. Ist es angeboren, funktionieren bei den Betroffenen alle anderen Sinne uneingeschränkt. Amusie kann aber auch nach Schlaganfällen und anderen Gehirnschäden auftreten. Vielen betroffenen Menschen ist dann nicht nur die Musik verleidet, sondern sie haben auch Sprachprobleme. Denn zwischen Musik und Sprache besteht ein Zusammenhang: beide kommen nicht ohne Tonhöhen und Melodien aus.

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