Da capo: Tonspuren

"Ich schreibe mich in mich hinein." Porträt der Schriftstellerin Sabine Gruber. Feature von Alfred Koch

Sabine Gruber ist eine Autorin, die es versteht, mit komponierter Lakonie "die Bilder in einem unausweichlichen Fluss fließen zu lassen", lobte die Kritik das Werk dieser Schriftstellerin, die dank ihrer Sprachgenauigkeit mittlerweile zu den bedeutendsten Autor/innen ihrer Generation zählt.

Geboren 1963 in Meran, lebt Gruber seit vielen Jahren in Wien, 1996 debütierte sie mit "Aushäusige", einem Roman, der vom Weggehen aus der beengten Südtiroler Heimat erzählt. Ein scheinbar autobiografischer Roman, dessen vordergründiger Realismus durch kunstvoll arrangierte, verwinkelte Erzählverläufe unterminiert wird: Sabine Gruber schreibt keine Geschichten, um das eigene Leben zu bewältigen. Das gilt auch, und umso mehr, wenn sie von Krankheit und Todesnähe erzählt. So handeln zum Beispiel ihre beiden Romane "Die Zumutung" und "Über Nacht" von einer Frau, die an den Folgen einer schweren Erkrankung der Nieren leidet. Wie auch die Autorin selbst. "Doch nichts ist schlimmer", sagt Sabine Gruber, die darüber mit Distanz und feiner Ironie schreibt, "als die Weinerlichkeit in der Beschreibung körperlichen Elends".

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