Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Wie Traumata vererbt werden
2. Ultraschall-Fettmessverfahren gibt genaue Auskunft über Körperfettanteil
3. Grüne Fäden im Gestein
4. Akustisches Monitoring unterstützt den Artenschutz

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Wie Traumata vererbt werden

Traumata können weitervererbt werden. Solche extrem belastenden Erlebnisse in der frühen Kindheit wirken sich nicht nur auf die Psyche aus, sondern manifestieren sich auch in DNA-ähnlichen Molekülen, die an die Kinder weitergegeben werden können, auch wenn diese selber völlig ungestört aufwachsen. Zu dem Schluss kommen Schweizer Forscher von der Universität Zürich und der ETH Zürich. Sie haben bei Mäusen einen zentralen Mechanismus für die Vererbung von Traumata entdeckt. Extremer Stress führt zu einem Ungleichgewicht von sogenannten Mikro-RNAs in den Spermien. Die Arbeiten sind im Wissenschaftsjournal NATURE NEUROSCIENCE veröffentlicht worden. Mit Isabelle Mansuy, Neuroepigenetikerin, Johannes Bohacek, Psychologe, Molekularbiologe Hirnforschungsinstitut der Universität Zürich und ETH Zürich. Autorin: Maria Mayer.

2. Ultraschall-Fettmessverfahren gibt genaue Auskunft über Körperfettanteil

Der Body-Mass-Index gilt als aussagekräftiger Indikator, wenn es darum geht, die körperliche Fitness eines Menschen in Zahlen auszudrücken. Tatsächlich beschreibt dieser internationale Messwert das Verhältnis zwischen Körpergewicht und Körpergröße sehr gut. Worüber der Body-Mass-Index aber keine Auskunft geben kann, ist der Fettanteil eines Menschen. So würden beispielsweise Bodybuilder oder Hochleistungssportler dieser Klassifizierung entsprechend oft als übergewichtig gelten. Tatsächlich aber verdanken sie ihre hohen BMI-Werte meist nicht dem Fettanteil, sondern der wesentlich schwereren Muskelmasse ihres Körpers. Mit diesen Ungenauigkeiten soll nun Schluss sein: ein Forscherteam der Meduni Graz hat eine neue Fett-Mess-Methode entwickelt, die den Fettanteil und auch die Verteilung des Fetts im Körper auf Zehntel-Millimeter genau erfassen kann. Mit Wolfram Müller, Institut für Biophysik, Medizinische Universität Graz; Helmut Ahammer, Institut für Biophysik, Medizinische Universität Graz. Autorin: Sylvia Sammer.

3. Grüne Fäden im Gestein - Der älteste Vorläufer von photosynthetischen Organismen

Den Geologen muss ein Stein vom Herz gefallen sein. Endlich haben sie die ältesten Vorfahren von Pflanzen gefunden, wonach Evolutionsbiologen Forscherewigkeiten gesucht haben. Wie kam das zu Stande? Die Geologen stolperten vor Jahren über einen Stein, den sie zersägten. Danach wunderten sie sich über das schöne Muster. Jetzt wissen sie, was der Grund dafür war. Mit Christoph Heubeck, Professor für exogene Geologie, Freie Universität Berlin; Martin Homann, Diplom-Geologe, Freie Universität Berlin. Autor: Uwe Springfeld.

4. Akustisches Monitoring unterstützt den Artenschutz

Wie erfährt man mehr von Tieren, wenn sich gerne verstecken, nachtaktiv sind oder in schwer zugänglichen Regionen leben? Eine Möglichkeit ist akustisches Monitoring. Systematische akustische Erhebungen erweisen sich als wertvolles Werkzeug im Artenschutz. Zum Beispiel beim "Elephant Listening Project" der Cornell University oder dem Fledermaus-Überwachungsprojekt an der Virginia Tech University. Mit Peter Wrege, Direktor des Elephant Listening Projects an der Cornell University (im Staat New York); Mark Ford, Artenschutzforscher an der Virginia Tech University. Autorin: Madeleine Amberger.

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