Betrifft: Geschichte

Der Fall der Mauer. Das Ende des Kalten Krieges.
Mit Dieter Segert, Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien.
Gestaltung: Martin Adel

Von 1961 bis 1989 zerschnitt die Mauer nicht nur Berlin, sondern ein ganzes Land in zwei sehr ungleiche Teile. Die Folgen sind bis heute, 25 Jahre danach, nicht beseitigt und wahrscheinlich nicht einmal absehbar. Immerhin war die Mauer 28 Jahre lang auch das Symbol für eine - wie es schien - unüberbrückbare Kluft zwischen Ost und West.

Der Fall der Mauer kam völlig unerwartet. Aber im überschwänglichen Freudentaumel auf beiden Seiten über die buchstäbliche Zerschlagung der tödlichen Grenze bedachten viele nicht die Konsequenzen. Die waren ja nicht nur weltpolitisch bedeutsam, sondern betrafen vor allem viele unmittelbar und hautnah: angefangen von der Tatsache, dass die "Ost-Mark" plötzlich nichts mehr wert war, dass, wer konnte (überhaupt mit höherer Qualifizierung!), gleich in den Westen übersiedelte, u.s.w.

Aber der Westen war nicht das Paradies! Der Westen hatte auch Interessen, und im Osten gingen mit dem politischen auch ein wirtschaftliches und soziales System unter und damit für viele der jahrzehntelange Lebensunterhalt und eine oft wohl gehasste, aber vertraute Lebensführung. Gar nicht zu reden von den engagierten, unter großer persönlicher Gefahr agierenden Reformbewegungen in der DDR, die letztlich überrollt wurden. Und schon gar nicht zu reden von den Konsequenzen der Proklamierung des Endes des Sozialismus oder gar der Geschichte. Keine Frage, der Fall der Mauer war ein großartiges Ereignis, aber an den "Erdrutsch" danach dachten die wenigsten.

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