Radiokolleg - Herkunft unbekannt

Die Recherchearbeit der Provenienzforscher/innen
(1). Gestaltung: Judith Brandner

Der Fall Gurlitt, der Ende 2013 durch die Weltpresse ging (in der Münchner Wohnung des Sohnes von Kunsthändler Gurlitt waren zigtausende Bilder von zum Teil zweifelhafter Provenienz gefunden worden) hat ihre Rolle wieder ins Rampenlicht gerückt: die Provenienzforschung. Historiker/innen versuchen in mühsamer Recherche und akribischer Kleinarbeit die ehemaligen Besitzer von Gemälden, Kunstschätzen oder Büchern auszuforschen und leisten damit die Basisarbeit für die Rückgabe arisierter oder unrechtmäßig angeeigneter Gegenstände. Im derzeit prominentesten Provenienz-Fall in Österreich geht es um den berühmten Beethovenfries von Gustav Klimt.
In Österreich begann nach der Beschlagnahme zweier Schiele-Bilder aus der Sammlung Leopold (Bildnis Wally und Tote Stadt III), anlässlich einer Ausstellung in New York 1998, eine intensive Phase der Provenienzforschung. Ziel des 1998 beschlossenen Kunstrückgabegesetzes ist es, Kunstgegenstände aus den Österreichischen Bundesmuseen und Sammlungen, die im Zuge oder als Folge der NS-Gewaltherrschaft in das Eigentum des Bundes gelangt sind, an die ursprünglichen Eigentümer/innen oder deren Rechtsnachfolger/innen zurückzugeben. Die Provenienzforscher/innen sind in der Kommission für Provenienzforschung im BMUKK organisiert.

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