Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Aktionstage politische Bildung.
"Offiziell gar nicht auf der Welt" - Staatenlosigkeit im 20. Jahrhundert. Gestaltung: Gabriele Anderl

Staatenlosigkeit - eine Folge von Flucht, Vertreibung und vor allem auch des Untergangs von Staaten - war im 20. Jahrhundert ein Massenschicksal und ist es auch heute noch. Betroffen waren Armenier/innen und russische Revolutionsflüchtlinge ebenso wie Millionen von Menschen, die durch den Untergang Österreich-Ungarns und des Osmanischen Reiches ihre Staatsbürgerschaften verloren. Die österreichischen Jüdinnen und Juden, nach dem "Anschluss" 1938 zunächst Staatsangehörige des Deutschen Reiches, wurden mit der 11. Verordnung zum Reichsbürgergesetz vom 25. November 1941 kollektiv ausgebürgert. Die Wiederherstellung der österreichischen Staatsbürgerschaft erwies sich nach dem Krieg als schwieriger, Jahrzehnte währender Prozess. Heute sind nach Schätzungen des UNHCR weltweit bis zu 15 Millionen Menschen staatenlos - sie leben ohne staatlichen Schutz und bleiben oft sogar von Grundrechten ausgeschlossen.

Service

Buchtipps:
Hannelore Burger, Heimatrecht und Staatsbürgerschaft österreichischer Juden. Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Böhlau Verlag, Wien - Köln - Graz 2014.
Manuela Sissy Kraus, Menschenrechtliche Aspekte der Staatenlosigkeit. Pro Universitate Verlag im Berliner Wissenschafts-Verlag GmbH, Berlin 2013.

Sendereihe