Radiogeschichten

"An zwei Orten zu leben". Von Angelika Mechtel. Gestaltung: Stefanie Zussner

Das Begräbnis des Vaters führt eine junge Frau wieder in ihr Heimatdorf, aus dem sie einst fortgegangen war. Zeit, sich an die Kindheit und Jugend im Dorf zu erinnern. Mehr als der Vater war der Bruder dagegen gewesen, dass sie den Freund verlassen und in die Stadt gehen wollte. Den Bruder hat sie am meisten vermisst. Lebt sie in der Stadt wirklich besser als alle anderen hier?

Angelika Mechtel wurde 1943 in Dresden geboren und wuchs in Westdeutschland auf. Als Schriftstellerin war sie auf fast allen literarischen Gebieten produktiv: Sie schrieb Gedichte, Kurzgeschichten, Romane, Essays, Reportagen, Sach- und Kinderbücher, Hörspiele und Fernsehscripts. Schon als ganz junge Autorin hatte Angelika Mechtel ihren eigenen Ton gefunden: lakonisch werden mit phantasievollen, oft surrealen Details die institutionalisierte Gewalt und Brutalität dargestellt, die den "normalen" Alltag (überwiegend den Alltag von Frauen) ausmachen.

Die mehrfach mit Literaturpreisen Ausgezeichnete hatte bereits seit den 1970er Jahren ehrenamtlich für den Verband deutscher Schriftsteller gearbeitet, in den 1980ern wurde Angelika Mechtel Vizepräsidentin und Beauftragte für das Writers-in-Prison-Committee des Internationalen P.E.N. Sie starb 2000 in Köln.

Service

Angelika Mechtel, "An zwei Orten zu leben" aus "Ikarus. Geschichten aus der Unwirklichkeit", Fischer Taschenbuch Verlag, 1994

Sendereihe