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Wien Museum: "Andreas Groll. Wiens erster moderner Fotograf"
Punk im Sowjetstaat: Die sibirische Band Graschdanskaya Oborona

Wien Museum: "Andreas Groll. Wiens erster moderner Fotograf"

"Wiens erster moderner Fotograf" sei er gewesen. So lautet jedenfalls der Titel der aktuellen Ausstellung des Wien Museums über Andreas Groll, den Pionier der österreichischen Architekturfotografie. Geboren 1812, ein Kind der Wiener Unterschicht, gelang Andreas Groll später als Auftragsfotograf mit eigener Agentur der Aufstieg bis in die großbürgerliche Gesellschaft. Groll legte nicht nur eine für seine Zeit erstaunliche Karriere hin, er war zugleich der erste Fotograf der Monarchie, der sich aus dem Studio heraus nach draußen wagte.Die halbfertige Wiener Staatsoper, noch ohne Dach, umhüllt von einem riesigen Baugerüst. Der nagelneue Salzburger Bahnhof im Jahr 1860. Andreas Groll war der erste, der diese und viele andere Gebäude der Monarchie fotografierte. Seine Bilder erscheinen zugleich wie flüchtige Momentaufnahmen, auf denen Menschen wenn, dann nur zufällig abgebildet sind. Kein Wunder, waren doch seine Auftraggeber zunächst Architekten.Später entwickelte er sich zum Werbe- und Imagefotografen für die expandierende Bahn und die gesamte aufblühende Großindustrie. Monika Faber sieht in Grolls Karriere auch die beginnende Aufweichung der einst starren sozialen Schichten.Die Ausstellung "Andreas Groll. Wiens erster moderner Fotograf" ist noch bis 10.01.2016 im Wien Museum zu sehen.- Gestaltung: Hanna Ronzheimer


Punk im Sowjetstaat: Die sibirische Band Graschdanskaya Oborona

Im Rahmen der Viennale wird heute Abend der Dokumentarfilm "I don't believe in Anarchy" der Regisseurin Anna Tsyrlina über die russische Punkband Graschdanskaya Oborona, kurz GrOb, gezeigt. Der Film zeichnet den rasanten Aufstieg der Band zum viralen Kulturphänomen der Sowjetunion während der Ära Gorbatschow in den 1980er Jahren nach. Die Geschichte der Band ist dabei untrennbar mit ihrem überaus kontroversiellen Gründer, dem 2008 verstorbenen Musiker und Dichter Jegor Letov verknüpft. Er gilt als der Pate des russischen Punk-Rock und wird von einer eingeschworenen Fangemeinde bis heute nahezu sakral verehrt.- Gestaltung: Roman Tschiedl

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"I don't believe in Anarchy", Dokumentarfilm (RUS/CH 2015) Regie: Anna Tsyrlina, Natalya Chumakova, http://grobfilm.com


Viennale 2015: "I don't believe in Anarchy", Stadtkino im Künstlerhaus
Do, 5. November 2015, 23:30, http://www.viennale.at/de/film/i-dont-believe-anarchy

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