Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Odessa: Mythos und Selbstreflexion. Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Die ukrainische Hafenstadt Odessa versteht sich seit langem als eine kosmopolitische Stadt, in der stets eine Vielzahl von Nationalitäten lebte und viele Sprachen gesprochen wurden. Doch Weltoffenheit schützt nicht vor Hass und Verfolgung. Das wissen die Odessiten aus eigener Erfahrung. Nach New York und Warschau war Odessa zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Stadt mit der drittgrößten jüdischen Bevölkerung weltweit, dennoch kam es in der Folge zu verheerenden Pogromen. Heute ist es der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland, der neue Spannungen verursacht. Am 2. Mai 2014 kamen bei schweren Zusammenstößen und bei einem Brand in einem Gewerkschaftshaus Dutzende Menschen ums Leben. Die Entscheidung des ukrainischen Parlaments, in diesem Jahr das 600-jährige Bestehen von Odessa zu feiern, hat heftige Reaktionen ausgelöst. Wem gehört die Stadt? Wo, wann und mit wem beginnt ihre Geschichte? Und vor allem: Wie kann man die Geschichte so schreiben - und bereits in Schulen lehren - dass künftig ein friedliches Zusammenleben möglich ist? Damit beschäftigen sich nun lokale Wissenschafter/innen, die auch auf internationale Erfahrungen zurückgreifen.

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