Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
Russische Avantgarden. Neue Kunst und neue Menschen. Gestaltung: Brigitte Voykowitsch
22. Februar 2016, 19:05
Das frühe 20. Jahrhundert wird als das "Silberne Zeitalter" der russischen Kultur bezeichnet. Dichter und Philosophen beschäftigten sich mit der Frage nach einer geistigen Erneuerung der russischen Kultur. Zahlreiche Schulen, Stilrichtungen und außergewöhnliche Persönlichkeiten kennzeichneten alle künstlerischen Sparten in Russland - von der Literatur über die Malerei und die Bildenden Künste bis hin zum Theater und Film. Die russische Avantgarde weckt seit einigen Jahren wieder das Interesse westlicher Museen. Die Albertina in Wien widmet ihr nun eine große Ausstellung. Ein Teil der Künstler dieser Avantgarde emigrierte nach der Russischen Revolution von 1917, ein Teil stellte sich in den Dienst des neuen sowjetischen Staates, um die politische Arbeit der KP auf kultureller Ebene zu unterstützen und einen Bewusstseinswandel bei den Menschen herbeizuführen. Die agitatorische Formensprache durchdrang alle Lebensbereiche, an die Stelle der zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelten Abstraktion traten die Bilder vom neuen Menschen. Ein kritisches Thema ist Ethik dieser Avantgarde. Denn nie zuvor war eine Avantgarde so eng mit der politischen Macht und deren Gewaltmechanismen verknüpft gewesen.
