Praxis - Religion und Gesellschaft

1. Gefoltert, geflüchtet, therapiert
2. Die Sufis: Bestandteil der islamischen Mystik
3. Immer weniger Christen im Nahen Osten
4. "Gutes Leben mit Demenz" - mit Rufzeichen!

1. Gefoltert, geflüchtet, therapiert

HEMAYAT ist die einzige Spezialeinrichtung für Folter- und Kriegsüberlebende in Österreich und bietet ihnen medizinische, psychologische, psychotherapeutische und dolmetsch-gestützte Betreuung an. "Hemayat" heißt auf Arabisch "Schutz". Der gleichnamige Verein besteht seit 21 Jahren - und alljährlich ist eine kontinuierliche Zunahme der Betreuungsleistungen zu verzeichnen. Das heißt konkret, dass es derzeit lange Wartelisten für die Traumatisierten gibt. Zentrum von HEMAYAT ist Wien. Hier arbeitet der Verein eng mit anderen Integrationseinrichtungen zusammen. Überwiesen werden die Patientinnen und Patienten von Spitälern und Schulen, meist aber von Einrichtungen der Caritas und der Diakonie. - Gestaltung: Maria Harmer


2. Die Sufis: Bestandteil der islamischen Mystik

Von islamistischer Gewalt ist in den Nachrichten tagtäglich die Rede. Terroristen, die im Namen Allahs Angst und Schrecken verbreiten - wie etwa vor kurzem in Brüssel - bringen eine ganze Weltreligion mit all ihren Mitgliedern pauschal in Misskredit. Doch es gibt auch einen Islam, der ganz anders in Erscheinung tritt. Mystik statt Märtyrerkult - so könnte man es etwas zugespitzt formulieren. Die Rede ist von den Sufis, die nicht nur in muslimisch geprägten Ländern sondern auch in Europa anzutreffen sind - wenn auch nicht unbedingt in großer Zahl. Ein hochrangiger Sufi aus der Schweiz war kürzlich auf Initiative des "Forum Weltreligionen" in Wien zu Gast. - Gestaltung: Brigitte Krautgartner


3. Immer weniger Christen im Nahen Osten

Vom Bürgerkrieg in Syrien und dem Wüten der Terror-Miliz IS, auch im benachbarten Irak, sind Millionen Menschen auf der Flucht, Menschen unterschiedlicher Religion und Ethnie - betroffen sind auch zahlreiche Christinnen und Christen. Immer wieder warnen religiöse Würdenträger, dass es in der Region, wo vor rund 2000 Jahren das Christentum seinen Ausgang genommen hatte schon bald keine Christen mehr geben könnte. Ein Kenner der Situation der christlichen Minderheiten im Nahen Osten ist Professor Aho Shemunkasho. Seit Herbst leitet er den neu geschaffenen Studiengang "Syrische Theologie" an der Universität Salzburg, ein außerhalb Syriens weltweit einzigartiges Angebot. Wie schätzt er die Lage über die Zukunft des Christentums in der Region ein? - Gestaltung: Andreas Mittendorfer


4. "Gutes Leben mit Demenz" - mit Rufzeichen!

Das Rufzeichen, statt eines Fragezeichens, ist Programm: Ein gutes Leben ist auch mit Demenz möglich - dafür will die Diakonie, das Hilfswerk der evangelischen Kirche, Bewusstsein schaffen. Sie widmet dem Thema daher ein "Argumentarium", eine eigene Publikation - das vor kurzem in Wien präsentiert worden ist. Die Zahlen allein sprechen eine deutliche Sprache: Zur Zeit leben in Österreich nach Schätzungen 130.000 Menschen mit Demenz - im Jahr 2050 werden es doppelt so viele sein. - Gestaltung: Markus Veinfurter


Moderation: Roberto Talotta

Service

HEMAYAT - Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende
Syrische Theologie - Universität Salzburg
Diakonie Österreich
Diakonie: Publikationsreihe "Argumentarium"

Sendereihe