Erfüllte Zeit

24. April 2016, 07:05

1. Kalendarisches für Feinschmecker - Wie man die Termine von Ostern und Pessach ermittelt

So groß ist der Abstand wirklich nur selten: Fünf Wochen nach der Westkirche feiert am 1. Mai die Ostkirche das Osterfest.
In diesem Fall ist nicht allein die Diskrepanz zwischen Julianischem und Gregorianischem Kalender dafür verantwortlich - sondern eine orthodoxe Sonderregelung, die mit dem jüdischen Pessachfest zusammen hängt. Dieses wiederum beginnt am Freitag mit dem ersten Seder-Abend - und auch sein Termin ist heuer ziemlich ungewöhnlich. - Gestaltung: Markus Veinfurter


2. Der Exodus psychologisch gedeutet - Ein Gespräch mit der Psychotherapeutin Ruth Werdigier

Jüdinnen und Juden in aller Welt begehen ab Freitagabend das Pessach-Fest. Es erinnert an ein ganz besonderes Mahl, ein Lamm und ungesäuerte Brote, und im Anschluss daran an den Aufbruch: weg aus "dem Sklavenhaus" Ägypten, in das gelobte Land und in die Freiheit. Pessach ist eines der wichtigsten Feste im Judentum. Es wird im Kreise der Familie begangen und beginnt mit dem sogenannten Seder-Abend, an dem ein rituelles Mahl gegessen wird. Besonders wichtig dabei: Mazzot, die ungesäuerten Brote. Ebenso, wie es im biblischen Buch Exodus beschrieben wird.
Der Streit entzweit die Historikerinnen und Historiker: Hat so etwas wie der Exodus - also der Auszug des Volkes Israel aus dem Frondienst in Ägypten - wirklich stattgefunden? Oder hat das biblische Buch keinerlei Entsprechung in der realen Geschichte? Beide Sichtweisen haben ihre Verfechterinnen und Verfechter - und so wird die Diskussion wohl weiter gehen.
Freilich kann man das Buch Exodus auch anders lesen: als eine Befreiungsgeschichte, die sich zu allen Zeiten vollzieht. Es wäre dann also eine psychologische Betrachtungsweise. Darüber hat Brigitte Krautgartner mit der Psychotherapeutin Ruth Werdigier gesprochen.


3. Der Herr Karl und die Hanseatin - Barbara Rauchwarter

Es soll nicht erst einmal vorgekommen sein, dass Menschen aus dem protestantisch geprägten Norden Deutschlands nach Österreich gekommen sind und erst einmal verwirrt waren ob der Vielzahl an Fettnäpfchen, die ein von Katholizismus und k & k geprägtes Land für sie bereit hält. Die evangelische Theologin und Germanistin Barbara Rauchwarter übersiedelte von Hamburg nach Wien, - und das in den 1960er Jahren, als der Herr Karl quasi noch hinter jeder Ecke lauerte. Mittlerweile ist sie seit über 50 Jahren in Österreich, die hanseatische Perspektive hat sie sich bewahrt. - Gestaltung: Martin Gross


4. Liebt einander - Bibelessay zu Johannes 13, 31 - 33a. 34 - 35

In gewisser Weise wird die Botschaft des Mannes aus Nazareth in jener Perikope, die am 5. Sonntag der Osterzeit in den katholischen Messen als Evangelientext gelesen wird, in zwei Worten zusammengefasst: "Liebt einander!". So sagt es jedenfalls Jesus im Johannesevangelium. Dazu Überlegungen der katholischen Theologin und Germanistin Mirja Kutzer. Sie lehrt an der theologischen Fakultät der Universität Kassel.

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