Diagonal - Radio für Zeitgenoss/innen

28. Mai 2016, 17:05

Paris hat bekanntlich zwei Ufer: die "rive gauche" der Künstler/innen und der Wissenschaften, und die "rive droite" der Verwaltung und der Reichen. Lyon, die drittgrößte Stadt Frankreichs, hat hingegen vier Ufer, liegt sie doch an zwei Flüssen: der Rhône und der Saône.

Die Renaissance-Altstadt liegt zwischen den beiden Wasserläufen, und im Süden, dort, wo die beiden zusammenkommen, steht das neue "Musée des Confluences", geplant von der Wiener Architektengruppe Coop Himmelb(l)au und Ende 2014 eröffnet - zehn Jahre später als ursprünglich geplant und viermal so teuer. Nicht weit davon entfernt, in einer ehemaligen Zuckerfabrik, findet die Lyoner Kunst-Biennale statt. Beide Häuser sollen den Wandel eines ganzen Stadtviertels symbolisieren: Das frühere Hafen- und Industriegelände der Confluence-Halbinsel wird zu einem Wohn- und Büroviertel. Neue Brücken werden gebaut, ein Gefängnis zu einer Universität umgewandelt. An den Hängen des Hügels Croix-Rousse, wo einst die Seidenweber ihre Werkstätten hatten, hat sich eine lebhafte Mode- und Kunstszene niedergelassen. Und wie mühsam auch immer Lyon seinen Platz hinter Paris und Marseille zu behaupten versucht, eine Rolle bleibt unbestritten: die der gastronomischen Metropole. Die Restaurantdichte ist in Lyon so hoch wie sonst nirgendwo in Frankreich, und die renovierten Markthallen heißen nach dem berühmtesten Küchenchef der Gegenwart "Halles de Lyon - Paul Bocuse".

Erstausstrahlung: 21. November 2015

Service

Opéra de Lyon

Lyon-Confluence

Museé des Confluences

Halles de Lyon Paul Bocuse

Village des Créateurs

Musée Urbain Tony Garnier

Sendereihe

• Diagonal

Gestaltung

• Christine Scheucher