Land und Laute

Akustische Attacken aus Österreich: Asphaltieren auf dem letzten Weg - Sankt Barbara Friedhof, Linz

Einer der ältesten Friedhöfe im Raum Linz ist der Sankt Barbara Friedhof. Zur Zeit seiner Entstehung noch ein gutes Stück außerhalb des besiedelten Linzer Stadtgebiets gelegen, ist der Gottesacker heute längst Teil der Stadt. An einer seiner mauerumstandenen Seiten zieht die Westbahn vorbei, an einer anderen liegt eine Durchzugsstraße. Davon ist im Friedhofsinneren wenig bis nichts zu hören.

Das Wegenetz auf dem 12 Hektar großen Gelände mit vielen alten Bäumen erschließt 20.000 Gräber. Vergessene und treu besuchte, namenlos gewordene und berühmte wie jene von Adalbert Stifter und Enrica Handel-Mazetti sowie auch die Grabstätten der Israelitischen Kultusgemeinde in Linz.

So wie die Gräber wollen auch die Gehwege in Stand gehalten werden. An einem der ersten lauen Frühsommertage des Jahres 2016 schreiben drei Arbeiter mit einem kleinen Maschinenensemble eine zwar kleine, doch gehaltvolle Episode der pietistischen Klanggeschichte des Barbara-Friedhofs. Es gilt ein Wegstück neu zu asphaltieren. Eine Walze und ein Minibagger sind Teil des Bauinstrumentariums, das seine Klänge der Geistigkeit des Ortes angemessen unaufgeregt und fast meditativ entfaltet.

Eine Sommerserie in Kooperation mit der "Hörstadt Linz".

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