Erfüllte Zeit

1. "Immer wieder prüfe ich meinen Weg" - Eine Nonne erzählt
2. Warum sich das Christentum so rasant ausgebreitet hat
3. Die Kirche der Dienstbotinnen - Maria am Gestade
4. Er stürzt die Mächtigen vom Thron - Bibelessay zu Lukas 1, 39 - 56

Moderation: Martin Gross

1. "Immer wieder prüfe ich meinen Weg" - Eine Nonne erzählt

Ihr 50-Jahr-Jubiläum begeht sie heuer - die Vereinigung der Frauenorden Österreichs. Und auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so erscheinen mag - diese Szene ist eine sehr vielfältige. Missionarinnen, Seelsorgerinnen, Lehrerinnen, Autorinnen - und ja, auch Feministinnen gibt es in den Frauenorden. Aber auch Schwestern, die Hostien backen oder wertvolle Messgewänder sticken.
Manche leben in traditionsreichen Stiften, andere in geistlichen Wohngemeinschaften in großen Städten. Mitten unter den Menschen oder in größter Abgeschiedenheit. Sie alle sind den sogenannten evangelischen Räten verpflichtet: Armut (oder vielleicht passender: Gütergemeinschaft), Gehorsam und Ehelosigkeit. Abgesehen davon sind ihre Lebensentwürfe aber durchaus unterschiedlich.
Eine Schwester, die nach der Regel des Benedikt von Nursia lebt (mit den Schwerpunkten Gebet, Arbeit und religiöses Studium), erzählt über die Gründe, warum sie dieses Leben gewählt hat, über Zeiten des Zweifels und warum sie mit noch größerer Gewissheit aus ihnen hervor geht. - Gestaltung: Brigitte Krautgartner


2. Lernen aus der Anfangsphase - Warum sich das Christentum so rasant ausgebreitet hat

Wirtschaftskrise, Zusammenbruch des bisherigen Solidaritätsgefühls, Migrationsbewegungen. Naheliegend, bei diesen Schlagworten an die Beschreibung der gegenwärtigen, globalen Situation zu denken. Doch auch vor circa 1900 bis 2000 Jahren folgte eine Krise auf die andere. In dieser Zeit ist das Christentum entstanden - eine damals neue Religion - und hat sich unglaublich schnell ausgebreitet.
Der evangelische Theologe und Kirchenhistoriker Christoph Markschies setzt sich seit Jahrzehnten unter anderem mit der Frage auseinander, was das spätantike Christentum, das sogenannte Urchristentum, so attraktiv gemacht hat. Markschies gilt als einer der renommiertesten Forscher in diesem Bereich. Das heutige Christentum, ist er überzeugt, könne von seinen frühen Wegbereiterinnen und Wegbereitern so einiges lernen. - Gestaltung: Kerstin Tretina


3. Die Kirche der Dienstbotinnen - Maria am Gestade

In der Kirche "Maria am Gestade" im ersten Bezirk Wiens in der Nähe des Donaukanals finden bis heute regelmäßig tschechisch-sprachige Gottesdienste statt. Ein Relikt aus dem 19. Jahrhundert, als in Wien besonders viele Dienstmädchen und Dienstboten aus Böhmen und Mähren lebten und arbeiteten - und wohl bei den zahlreichen Mariendarstellungen in der Kirche Trost suchten. Darunter ein spätgotisches Tafelbild, das die Krönung Mariens zeigt, ein Symbol für die "mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommene" Mutter Jesu - und damit wiederum Sinnbild für den erlösten Menschen. Dessen wird auch am Feiertag "Maria Himmelfahrt" gedacht. Bis heute kümmert sich die Gemeinde rund um "Maria am Gestade" um Obdachlose und bietet täglich Ausspeisungen an. - Gestaltung: Wolfgang Slapansky


4. Er stürzt die Mächtigen vom Thron - Bibelessay zu Lukas 1, 39 - 56

Marienverehrung, wie sie an Feiertagen wie dem 15. August geschieht, gilt vielen als Inbegriff weltabgewandter Harmlosigkeit. Der Text allerdings, der an diesem Tag in den römisch-katholischen Messfeiern als Evangelienperikope vorgesehen ist, das sogenannte Magnificat, spricht eine andere Sprache. Es ist ein politischer Text, der zu so etwas wie dem biblischen Manifest der sogenannten Theologie der Befreiung geworden ist. Das betont auch die katholische Theologin, Germanistin und Feuilleton-Chefin der Wochenzeitung "Die Furche", Brigitte Schwens-Harrant.

Service

Maria am Gestade
Zisterzienserinnenabtei Mariastern-Gwiggen

Sendereihe

Playlist

Komponist/Komponistin: Henry Purcell/1659 - 1695
Album: CALEIDOSKOP - Chor Ad Libitum
Titel: Magnificat - für gemischten Chor a cappella
Textanfang: My soul doth magnify the Lord
Chor: Chor AD LIBITUM St.Valentin
Leitung: Heinz Ferlesch
Länge: 04:42 min
Label: mp production CD 23 Au Me

Komponist/Komponistin: Heinrich Schütz/1585 - 1672
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Bibel NT, Lukas 1, 46 - 55
Album: SCHÜTZ - WERKE FÜR WEIHNACHTEN
Titel: Meine Seele erhebt den Herren - Deutsches Magnificat für Chor und Instrumentalensemble, SWV 494
Leitung: Sigiswald Kuijken
Ausführende: Vocal - und Instrumental Ensemble La Petite Bande
Länge: 04:12 min
Label: DHM 05472775112

Komponist/Komponistin: Johann Sebastian Bach/1685 - 1750
Vorlage: Bibel NT, Lukas 1, 46 - 55
Titel: Magnificat in D-Dur BWV 243 für Soli, Chor und Orchester
* 31. Suscepit Israel / Chor (00:02:08)
Solist/Solistin: Lynda Russel /Sopran 1
Solist/Solistin: Gillian Fisher /Sopran 2
Solist/Solistin: Ian Partridge /Tenor
Solist/Solistin: Alison Browner /Alt
Solist/Solistin: Michael George /Baß
Chor: The Sixteen
Orchester: Orchestra of the Sixteen
Leitung: Harry Christophers
Länge: 02:08 min
Label: Collins Classics 13202

Komponist/Komponistin: Unbekannt
Album: Griechische Musik der Antike
Titel: Instrumentelle Fragmente aus Contrapollinopolis
Ausführende: Atrium Musicae de Madrid
Leitung: Gregorio Paniagua
Länge: 01:01 min
Label: Harmonia Mundi HM 901015

Komponist/Komponistin: Antonio Vivaldi/1678 - 1741
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Bibel NT, Lukas 1, 46 - 55
Album: GEISTLICHE MUSIK VON ANTONIO VIVALDI
Titel: 17. Et exultavit spiritus meus in Deo / Sopran I (00:02:05)
Gesamttitel: MAGNIFICAT, RV 611 für Soli, Chor und Orchester
Solist/Solistin: Deborah York /Sopran I
Solist/Solistin: Patrizia Biccire /Sopran II
Solist/Solistin: Sara Mingardo /Alt
Chor: Akademia - Ensemble vocal regional de Champagne Ardenne
Choreinstudierung: Francoise Lasserre
Orchester: Concerto Italiano
Leitung: Rinaldo Alessandrini /Cembalo
Länge: 02:04 min
Label: Opus 111 OPS 30195

Komponist/Komponistin: Wolfgang Amadeus Mozart/1756 - 1791
Titel: VESPERAE SOLENNES DE CONFESSORE KV 339
* Antiphon : Hic vir, despiciens mundum; Nr.6 Magnificat : Adagio; Allegro; Antiphon : Hic vir, despiciens mundum Benedicamus (00:06:28)
Solist/Solistin: Joan Rodgers /Sopran
Solist/Solistin: Elisabeth von Magnus /Alt
Solist/Solistin: Josef Protschka /Tenor
Solist/Solistin: Laszlo Polgar /Baß
Chor: Arnold Schönberg Chor
Choreinstudierung: Erwin Ortner
Chor: Choralschola der Wiener Hofburgkapelle
Choreinstudierung: P.Hubert Dopf /SJ
Orchester: Concentus musicus Wien
Leitung: Nikolaus Harnoncourt
Länge: 04:19 min
Label: Teldec 845535

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