Radiokolleg - Summ Summ Summ
Bienenrettung als Selbsterfahrung (2).
Gestaltung: Sabine Nikolay
17. August 2016, 09:30
Bienen bestäuben Obstbäume, Stauden, Gemüse und Hülsenfrüchte. Im Frühling und Sommer erfüllt ihr Summen die Luft - im Herbst liefern sie Honig, der uns die Wintermonate versüßt und gegen Halsschmerzen hilft. Kein Wunder, dass Bienen unter den ersten Tieren waren, mit denen der Mensch eine Symbiose einging. Im antiken Ephesos wurde den Bienen sogar ein Heiligtum errichtet. So gut geht es den fleißigen Bestäuberinnen heute nicht mehr. Weltweit werden sie aus der Winterruhe gerissen und über tausende Kilometer transportiert um große Monokulturen zu bestäuben, oder sogar mit der Post verschickt. Schließlich verbreitete sich durch den globalen Güteraustausch ein asiatischer Schädling, gegen den europäische und amerikanische Bienen keine Abwehrkräfte haben: die Varroamilbe. In manchen Ländern sind bis zu 50 % des Bienenbestandes verschwunden.
Die Ursachen für das weltweite Bienensterben sind aber auch Monokulturen, das Fehlen von Unkräutern, der Einsatz von Herbiziden und Pestiziden und der Rückgang unberührter Natur, in der Wildbienen und Hummeln leben können. Die Auswirkungen sind auch für den Menschen dramatisch: weltweit gehen die Ernteerträge zurück, in China wird bereits mittels Wattestäbchen von Menschenhand bestäubt.
Die Lösung für das komplexe Problem: Diversifizierung. Bienen brauchen einen ruhigen Standort und Pflanzenvielfalt. Was also liegt näher als einzelne Bienenstöcke auf verschiedenen Standorten zu verbinden? In Österreich gibt es bereits viele Freizeitimker/innen, und auch Stadtimkereien boomen: So stehen zum Beispiel auf dem Dach der Staatsoper und jenem des Kunsthistorischen Museums Bienenstöcke und es werden von Jahr zu Jahr mehr. Seit neuestem bietet ein niederösterreichischer Haupterwerbsimker einen Bienenstockverleih an: Man mietet einen Bienenstock für drei Monate und bekommt garantiert mindestens 5 kg Honig.
Nun also summen sie auch im Radio: Bienenrettung als Selbsterfahrung - das "Radiokolleg" ist live dabei. Eine Reportage über die Wunder der Natur.
