Gunkl

ERNESTO GELLES

Contra - Kabarett und Kleinkunst

Gunkl und die philosophischen Problemzonen rund um das Menschsein

"Zwischen Ist und Soll - Menschsein halt". Das neue Solo von Gunkl.
Gestaltung: Doris Glaser
Die "Lange Nacht des Kabaretts" tourt wieder durch die Lande. Gestaltung: Peter Blau

In seinem mittlerweile zwölften Solo-Programm "Zwischen Ist und Soll - Menschsein halt" präsentiert Gunkl, der Philosoph unter den heimischen Humoristen, dem Publikum gleich am Beginn ein sehr persönliches Bekenntnis: "Ich habe das Asperger-Syndrom, Autismus light. Manche sagen ja Autisten sind Männer in Reinform."

Als bekennender Asperger-Autist und Hobby-Anthropologe betreibt Günther Paal alias Gunkl gerne Feldforschung in Sachen menschliches Miteinander. Getreu dem Titel seines Programms "Zwischen Ist und Soll" referiert er über das bekannte Phänomen, dass zwischen dem, was man will und dem, was man bekommt, oft ein tiefer Spalt klafft, in den wohl das ganze Menschsein hineinpasst. Um diesem Dilemma beizukommen, hab er selbst es immer gerne, wenn alles übersichtlich und vorhersehbar ist. "Daher bin ich lieber beim Zahnarzt als auf einem Fest."

Wer Gunkls anspruchsvollen Ausführungen übers Menschsein aufmerksam lauscht, wird zwischendurch auch mit dem ein oder anderen Kalauer belohnt. "Die wahren Abenteuer sind im Kopf, wer schon einmal eine Kiefereiterung gehabt hat, wird das bestätigen." Und auch wenn dem Kabarettisten all zu große Gefühlsaufwallungen suspekt sind, so wird er am Ende des Abends beinahe pathetisch. Die Grundmotivation des Menschen sei immer, etwas besser machen zu wollen als es ist. "Aber wenn der Weg das Ziel ist, dann sollte man in der Wahl der Richtung sehr sorgfältig sein."

Seit 1997 bereits gibt es in Österreich "Die lange Nacht des Kabaretts", einen Zusammenschluss von noch weniger bekannten und humoristisch oft recht unterschiedlichen Kleinkünstlern, die zusammen einen bunten Abend gestalten. Im aktuellen Ensemble, das seit Ende August durch Österreich tourt: der Sänger und Entertainer Jimmy Schlager, die Schauspielerin Isabell Pannagl, der DJ und Kabarettist David Scheid, der in seinem vor rund einem Jahr präsentierten Solo-Debut "Remix" auch etliche Ausschnitte aus Ö1-Sendungen originell verarbeitet und eingebaut hat. Und der Jüngste im Bunde, Christoph Fritz, der mit seinem oft schwarzen, lakonischen Humor schon bei diversen Nachwuchspreisen reüssieren konnte.

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