Schloss Kleßheim

ORF/JOSEPH SCHIMMER

Hundert Häuser

Des Führers barockes Gästehaus

1940 - Schloss Kleßheim

Knapp an der österreichisch-deutschen Grenze situiert, war das von Fischer von Erlach errichtete Schloss Kleßheim eine ideale Örtlichkeit für Adolf Hitler, um hier seine Staatsgäste zu empfangen: mit seiner Nähe zur Sommerresidenz Obersalzberg bei Berchtesgaden und mit einem überaus repräsentativen, noblen Ambiente. Von 1940 bis 1942 wurde das Schloss umgebaut, mit einer reichhaltigen Kunstsammlung ausgestattet und als "Empfangssalon des Reiches" sogar als kriegswichtiger Bau eingestuft.

Erst vor kurzem wurde die NS-Geschichte der einstigen Fürstenresidenz von der Kunsthistorikerin Imma Walderdorff im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojekts aufgearbeitet, auch in Hinblick auf die Provenienz der Kunstwerke.

Nach dem Krieg wurde das wurde Schloss Hauptquartier der US- Militärverwaltung für die österreichische Besatzungszone; 1948 ging es mitsamt dem Garten in den Besitz des Landes Salzburg über. Es beherbergte einen Golfclub und eine Tourismusschule - seit 1993 wird es von den Casinos Austria als Casino betrieben.


Architektur: Johann Bernhard Fischer von Erlach; Otto Strohmayr (Umbau), Otto Reitter (Innenausstattung), Georg Witasek (Garten)
Beginn Umbau: 1940
Adresse: 5071, Siezenheim bei Salzburg

Service

Mit der Sendereihe "Hundert Häuser" wird eine Geschichte Österreichs anhand seiner Architektur erzählt - vom Jahr 1918, in dem am 12. November die Erste Republik ausgerufen wurde, bis zur Gegenwart. Für jedes Jahr steht ein historisch bedeutendes, architektonisch spannendes oder eine Epoche prägendes Bauwerk, das in jeweils einem Radiobeitrag porträtiert wird. Zu hören ist die hundertteilige Reihe von Montag bis Donnerstag um 17:25 Uhr, von Mitte Mai bis 12. November 2018.

Sendereihe

Gestaltung

  • Roman Tschiedl

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